Caritas und Waldhäusl beschließen Erhalt des Asylquartiers
Im Fall der drohenden Schließung des Flüchtlingsheims in Maria-Enzersdorf wurde am Montag eine Einigung zwischen der Caritas und dem Land Niederösterreich erreicht. "Ich habe heute zugesagt, dass die humanitären Härtefälle vorerst in St. Gabriel bleiben können", erklärte FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl am Montagnachmittag in einer Aussendung. Die Caritas bestätigte dies; die Schließung des Hauses scheine "vorerst vom Tisch zu sein", ließ die kirchliche Hilfsorganisation ihrerseits wissen.
Vorausgegangen war ein Unterredung Waldhäusls mit dem Wiener Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner. Von beiden Seiten hieß es, das Gespräch am Montagvormittag sei "konstruktiv" verlaufen und solle auch noch weitergeführt werden. Bisher seien Details über die Umzugstätigkeit der Bewohner von St. Gabriel klar abgestimmt worden, während man für ein Betreuungs- und Sicherheitskonzept für die adäquate Versorgung der Bewohner - mit dem Ziel einer bestmöglichen Sicherheit für Bevölkerung, Bewohner und Mitarbeiter - noch weiter im Gespräch sei.
Gleichzeitig wurden am Montag 24 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge umgesiedelt, hieß es; zwei weitere Umsiedlungen - darunter Familien mit schulpflichtigen Kindern - stünden bis Ende Juni noch bevor. Bei den nun verbleibenden Menschen handelt es sich um schwer kranke, pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderung und Menschen, bei denen ein Wechsel in ein anderes Quartier die medizinische Behandlung stark erschweren würde.
Im Vorfeld hatte es etliche Proteste vor Ort sowie im In- und Ausland gegen eine Schließung des seit 26 Jahren bestehenden Flüchtlingsquartiers gegeben. Die Caritas bedankte sich in der Aussendung für die "große Solidarität in der Bevölkerung": Mehr als 12.000 Menschen hätten sich binnen weniger Tage in einer Online-Petition für einen Verbleib der Flüchtlingsunterkunft im Missionshaus der Steyler Missionare ausgesprochen.
Quelle: kathpress