Über 400 Freiwillige leisteten 2017 einen Auslandseinsatz
404 Österreicher haben im Jahr 2017 einen mindestens drei Monate langen freiwilligen Auslandseinsatz geleistet, im Umfang von insgesamt über 500.000 Stunden: Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Servicestelle "WeltWegWeiser" hervor. Die Einrichtung des Hilfswerk "Jugend Eine Welt" wertete dazu die Rückmeldungen von 36 Entsendeorganisationen - mehr als ein Dutzend davon aus dem kirchlichen Bereich bzw. aus den Ordensgemeinschaften - über Einsätze im Bereich Soziales, Entwicklung oder Menschenrechte aus. Die Zahl der Volontäre stieg im Jahresvergleich um sechs Prozent.
Rund zwei Drittel der Freiwilligendienste wurden in Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien durchgeführt, wobei die beliebtesten Einsatzländer Uganda, Ecuador und Kenia waren. Der häufigste Einsatzbereich ist die pädagogische bzw. soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, gefolgt von Bildung und Medizin, Menschenrechtsarbeit, Administration sowie Handwerk und Technik. Rund zwei Drittel der internationalen Freiwilligen sind weiblich, 95 Prozent können eine Matura oder einen Universitätsabschluss vorweisen, nur knapp fünf Prozent eine abgeschlossene Lehre. Die meisten (84 Prozent) sind zwischen 18 und 25 Jahre alt, doch auch eine 73-jährige Volontärin scheint im Bericht auf.
Freiwilligeneinsätze seien "ein mutiges Schauen über den Tellerrand und ein intensiver Lernprozess, der den interkulturellen Austausch und das Verständnis für globale Zusammenhänge stärkt", erklärte Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, der von einer "bereichernden Erfahrung" sprach. Die meisten der Einsätze fänden in Armutsregionen statt. Als besonders positiv vermerkte Heiserer, dass viele Freiwillige auch nach ihrem Einsatz in Österreich aktiv seien. "Sie tragen mit ihren internationalen Erfahrungen eine verbindende und friedensstiftende Botschaft in unsere Gesellschaft."
Erfreut über die unter Jugendlichen steigende Popularität des Auslandsvolontariates äußerte sich Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA). Auslandsaufenthalt würden "neue Ideen und Impulse" geben und stellten eine "Horizonterweiterung" dar, so der Vertreter von Österreichs EZA-Behörde, die 2017 insgesamt rund 200 Freiwilligeneinsätze mit 580.000 Euro förderte und auch die Plattform WeltWegWeiser finanziell unterstützt.
Besonders gefördert werden längere Einsätze in Ländern des globalen Südens, aufgrund von höherer Nachhaltigkeit. Im Jahr 2017 dauerte beinahe jeder zweite Einsatz zehn bis zwölf Monate. WeltWegWeiser unterstützt außerdem Menschen mit Behinderungen auf der Suche nach der passenden Entsendeorganisation. (Infos: www.weltwegweiser.at)
Quelle: kathpress