Benediktiner-Abtpräses: "Orden wird es immer geben"
Trotz sinkender Mitgliederzahlen ist der Abt der Benediktiner-Abtei Michaelbeuern, P. Johannes Perkmann, überzeugt: "Orden wird es immer geben und sie werden für die Zukunft der Kirche gebraucht." Heutzutage sei es allerdings schwer, Menschen für ein geistliches Leben zu gewinnen, räumte der Abtpräses der österreichischen Benediktiner, als der er seit Herbst den 14 Benediktinerabteien in Österreich vorsteht, im Interview mit der Kirchenzeitung der Erzdiözese Salzburg "Rupertusblatt" ein. Die Tore der Stifte und Klöster stünden aber immer offen.
Um Kirche wieder attraktiver zu machen, brauche es Menschen, "die brennen, denen die Leute und das Evangelium nicht egal sind", betonte Perkmann. Adressaten ihrer Bemühungen dürfe nicht nur eine kleine gleichgesinnte Gruppe, sondern müssten auch Enttäuschte, Zweifler oder Suchende sein, erläuterte der Ordensmann. Insofern brauche es eine breit aufgestellte, engagierte Seelsorge. Erlebbar werde das z.B. in Michaelbeuern: "Zu uns ins Kloster kommen alle: Schüler, Gäste, Menschen, die etwas loswerden wollen."
Die Benediktiner-Abtei beherbergt auch eine Neue Mittelschule mit Tagesheim. 340 Schüler gehen dort täglich ein und aus. Drei Sprachen will ihnen P. Perkmann mitgeben:
Die des Verstandes, die der Hände und die des Herzens. Sie sollen die Welt verantwortlich mitgestalten, mit Mitgefühl und Gottvertrauen leben.
Die Schule setzt dabei auf guten fordernden und fördernden Unterricht, soziale Projekte wie die Schulpartnerschaft mit Ghana, und die Schulpastoral, vom Versöhnungstag bis zum selbst gestalteten Schulgottesdienst, den der Abt jedes Semester mit jeder der 14 Klassen feiert.
P. Perkmann ist neben seiner Leitungsfunktion im Benediktinerorden und seinem Engagement in der Neuen Mittelschule auch als Seelsorger der Pfarre Dorfbeuern tätig und betreut die Gäste der Abtei. Diese Vielfalt sei es, die ihn auch nach gut drei Jahrzehnten als Benediktiner begeistere, teilte er mit.
Quelle: kathpress