Voraussichtlich 22 katholische Neupriester im Jahr 2018
Mindestens 22 Männer, die aus Österreich stammen oder wesentliche Teile ihrer Priesterausbildung hierzulande absolviert haben, werden im Jahr 2018 zu katholischen Priestern geweiht. Diese Zahl, die auf den Kathpress bisher vorliegenden Angaben beruht, ist höher als im Vorjahr (20) und nähert sich wieder dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre an, als es meist zwischen 25 und 35 Priesterweihen gab. Insgesamt leben und wirken in Österreich derzeit an die 4.000 katholische Priester.
Traditioneller Termin für Priesterweihen ist das Apostelfest "Peter und Paul" am 29. Juni. Priesterweihen finden aber nicht nur punktgenau bzw. rund um das seit dem 4. Jahrhundert belegte Hochfest statt, sondern auch während des gesamten Jahres. Vor allem Weihen von Ordenspriestern finden auch abseits des Juni-Termins statt, wodurch sich die Zahl der Neupriester im Laufe der zweiten Jahreshälfte noch erhöhen kann.
Von den diesjährigen Weihekandidaten wurden acht in Österreich geboren, jeweils vier in Deutschland und Nigeria, drei in Polen, je einer in den USA, Chile und Vietnam, womit die Internationalität des heimischen Klerus weiter steigt. Das Durchschnittsalter bei der Weihe beträgt 34 Jahre, wobei der jüngste 26, der älteste 43 Jahre alt ist. Etliche der Männer haben bereits einen Zivilberuf ausgeübt oder vor der Theologie ein anderes Studium absolviert; sie bringen künftig für ihre seelsorglichen Aufgaben u.a. auch Fähigkeiten als Lackierer, Chemiker, Logistiker, Zivilingenieur, Sozialarbeiter, Softwareentwickler, Journalist und Philosoph mit. Acht der künftigen Priester gehören einem Orden oder einer ordensähnlichen Gemeinschaft an.
Sechs Neupriester in Wien
Die größte Priesterweihe dieses Jahres findet am Samstag, 16. Juni, um 9.30 Uhr im Wiener Stephansdom statt: Kardinal Christoph Schönborn wird sechs Männer weihen, darunter die Wiener Hannes Grabner und Rochus Hetzendorfer, den in Nürnberg geborene Anton Istuk, die gebürtigen Polen Krystian Podgorni und Lukasz Kwit sowie den Chilenen Roberto Jose Izquierdo Valdes. Letzterer kommt aus dem Seminar "Redemptoris Mater" des Neokatechumenalen Weges, die anderen Weihekandidaten aus dem Priesterseminar der Erzdiözese Wien.
Am Sonntag, 17. Juni finden jeweils um 15 Uhr Priesterweihen in Innsbruck und Graz statt. Im Dom der Tiroler Landeshauptstadt weiht Bischof Hermann Glettler den Innsbrucker Fritz Kerschbaumer und den aus Salzburg stammenden Fundamentaltheologen und Franziskaner Dominikus Kraschl. Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl legt in seiner Bischofskirche dem gebürtigen Vietnamesen Quoc Tung Nguyen, dem aus Maisbirbaum (Bezirk Korneuburg) stammenden Franziskaner Karl Maria (Martin) Schnepps und dem Südsteirer Roman Kriebernegg die Hände auf.
Direkt am Peter-und-Paul-Fest (Freitag, 29. Juni, 10 Uhr) werden Francis Abanobi und Maximus Nwolisa, zwei aus der Diözese Awka in Nigeria stammende Seminaristen, im Linzer Mariendom von Bischof Manfred Scheuer die Weihe empfangen. Am selben Tag um 14.30 Uhr findet im St. Pöltner Dom die Weihe des aus dem niederschlesischen Jelenia Gora gebürtigen Pawel Przybysz durch den scheidenden Diözesanbischof Klaus Küng - dessen Nachfolger Alois Schwarz zwei Tage darauf bei einer Festmesse in St. Pölten offiziell begrüßt wird - statt.
Weihen auch in Bayern und Rom
Die Weihe von zwei Österreichern, Johannes Haas aus Schardenberg (Bezirk Schärding) und Peter Rinderer aus Thüringerberg (Bezirk Bludenz), nimmt der Passauer Bischof Stefan Oster am 1. Juli (10 Uhr) im oberbayerischen Benediktbeuern vor; die beiden Priesteramtskandidaten gehören dem Salesianerorden an, dessen deutschsprachige Provinzen eine gemeinsame Priesterweihe feiern. Eine weitere Auslands-Weihe eines künftig in Österreich eingesetzten Priesters findet am 15. September in der römischen Kirche Sant'Agnese in Agone statt; Kardinal Gerhard Ludwig Müller weiht den aus Alteglofsheim (Diözese Regensburg) stammenden Michael Sulzenbacher aus der Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Maria, der seit neun Jahren in der Diözese St. Pölten tätig ist.
Einige Priesterweihen gab es bereits in den vergangenen Monaten: Eröffnet hat den Reigen die Weihe des aus Erfurt stammenden Andreas Maria Ackermann vom Orden der Brüder-Samariter FLUHM, der am 7. April in der Basilika Kleinmariazell die Hände von Kardinal Christoph Schönborn aufgelegt bekam. Am 27. April weihte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl in Stift Heiligenkreuz Chinemerem Valentine Uwandu-Zoma und Eberechukwu Franklin Okwara, beide aus der Diözese Orlu in Nigeria, zu Priestern. Am 10. Mai empfing der Benediktiner Benedikt Resch im Stift Seitenstetten das Weihesakrament vom Münchner Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg.
Eine Priesterweihe der besonderen Art fand am 26. Mai in der Wiener Barbarakirche statt: John Alexander Reves, US-Amerikaner mit ukrainischen Wurzeln und Leiter des byzantinischen Gebetszentrums in Salzburg, wurde von Kurienerzbischof Cyril Vasil, Sekretär der vatikanischen Ostkirchenkongregation, zum Priester des byzantinischen Ritus geweiht. In der mit der Rom unierten griechisch-katholischen Kirche dürfen verheiratete Männer Priester werden - weshalb bei der Weihe Reves Frau und Kinder in der ersten Reihe saßen.
Quelle: kathpress