"Aktion Leben" legt Maßnahmenkatalog zum Thema Menschenwürde vor
Mit einem neuen Maßnahmenkatalog will die Lebensschutzbewegung "Aktion Leben" ein vertieftes Bewusstsein für den Wert und die Würde menschlichen Lebens schaffen. Der 60 konkrete Vorschläge umfassende Katalog sei ein "Zukunftsprogramm für mehr Wertschätzung dem Leben von Anfang an gegenüber" und ziele auf ein lebensfreundliches Österreich ab, teilte Generalsekretärin Martina Kronthaler am Donnerstag in einer Aussendung mit.
Der Maßnahmenkatalog gibt Antworten auf Fragen rund um die Themen Eltern-Sein, Verhütung, Kindeswohl, medizinische Techniken aber auch den Umgang mit Menschen am Lebensende. Thematisch wird ein Bogen von Ideen zur professionellen Begleitung von Frauen in der Schwangerschaft bis hin zur Familien- und Sozialpolitik und dem menschenwürdigen Umgang mit neuen Technologien am Lebensanfang geschlagen.
Das Papier wird in den nächsten Jahren Leitfaden für die politischen Forderungen und Gespräche der "Aktion Leben" sein, kündigte Kronthaler an. An die Politik richtete die Generalsekretärin den Appell, drohende Armut von Kindern, alleinerziehenden Müttern und Familien abzuwenden.
Es ist eine Schande, wie sehr Mütter und Mehrkindfamilien im Regen stehen gelassen werden. Viele Frauen stehen vor der Delogierung, weil sie zu lange auf den Unterhaltsvorschuss warten müssen.
Das Leben mit Kindern werde durch bürokratische Hürden unnötig schwer gemacht, kritisierte Kronthaler. Betroffen seien vor allem Eltern mit behinderten Kindern, "die oft angesichts der vielen Anträge bei mehreren Stellen oder der Wartezeit verzweifeln". Die "Aktion Leben" fordert deshalb Unterstützungen in besonderen Lebenslagen nach dem One-Stop-Shop-Prinzip und eine bessere Begleitung von Paaren, sowie eine umfassende Kontrolle der Angebote auch hinsichtlich des Kindeswohls.
In den Maßnahmenkatalog sei die Erfahrung der Organisation in der Arbeit mit schwangeren Frauen und Familien, aber auch mit Jugendlichen eingeflossen. Kronthaler:
Wir wissen, wie viel Probleme es macht, wenn Anträge monatelang liegen bleiben, wenn Jungfamilien keine leistbare Wohnung finden oder wenn Paare nicht wissen, wie sie ihre Fruchtbarkeit schützen und erhalten können und deshalb keine Kinder bekommen können.
"Vorbeugen ist besser als reparieren", fasste die Generalsekretärin den präventiven Ansatz der Organisation zusammen. Schwangerenbegleitung sei die wichtigste Frühe Hilfe, wertorientierte Sexulapädagogik stärke Jugendliche und helfe dabei, Herausforderungen besser zu bewältigen. Den Maßnahmenkatalog versteht Kronthaler als Auftrag für eine zukunftsorientierte Politik, die Prävention ernst nehme. Kritik übte die Generalsekretärin auch an der Förderungskürzung für die Schwangerenberatung.
"Aktion Leben" bemühe sich um eine Gesellschaft, "in der Kinder willkommen sind, die Eltern in ihrer Leistung gewürdigt und von Anfang an in Krisensituationen unterstützt werden". Bisher fehle es aber an einem Gesamtkonzept, das den Lebensanfang in seiner Bedeutung ernst nimmt und daran arbeitet, Kindern ein besseres Ankommen in dieser Welt zu schenken, so Kronthaler. Einmal mehr erinnerte die Organisation auch daran, dass es kein Recht auf ein Kind gebe. Das Verbot der Leihmutterschaft müsse daher dringend in der Verfassung verankert werden.
"Aktion Leben" bietet ergebnisoffene, vertraulich und kostenlose professionelle Beratung und begleitet Frauen und ihre Partner von der Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag des Kindes. Der karitative Verein ist überkonfessionell und überparteilich, finanziert sich vorwiegend aus privaten Spenden und ist zudem auch Träger einer geförderten Familienberatungsstelle. In den Bundesländern gibt es selbstständige "Aktion Leben" -Vereine, die mit der Österreich-Organisation inhaltlich und organisatorisch eng zusammenarbeiten. (Infos: www.aktionleben.at)
Quelle: kathpress