Glettler: Mit christlichen Grundhaltungen zu ökonomischem Erfolg
Christliche Grundhaltungen können Teil des Erfolges von Wirtschaftsunternehmen sein. Diese Überzeugung hat Bischof Hermann Glettler am Freitag beim ersten "Business-Brunch" geäußert, zu dem die Diözese Innsbruck Vertreter der Tiroler Wirtschaft ins Haus der Begegnung eingeladen hat. Auch wenn es "vermutlich nicht immer leicht" sei, die richtige Balance zwischen sozialen Werten und Erfolgszielen zu finden, müsse es "unser gemeinsames Anliegen sein, in der Gesellschaft möglichst wenig Menschen auf die Verliererstraße zu drängen". Wer den Blick auf das Gemeinwohl wahre und sein wirtschaftliches Handeln auch danach orientiere, "wird letztendlich auch selbst glücklich sein", so Glettler.
Der Innsbrucker Bischof richtete diese Botschaft an den den Tiroler Wirtschaftskammerpräsidenten Jürgen Bodenseer und Vertreter Tiroler Unternehmen, die eingangs von Finanzkammerdirektor Markus Köck begrüßt wurden. Laut einer Aussendung der Diözese Innsbruck am Freitag soll der "Business-Brunch" zu einer fixen Einrichtung werden.
Glettler würdigte die große Verantwortung, die Wirtschaftstreibende für die gesunde Entwicklung ihres Unternehmens, für die Zulieferer, die Kunden und die Region, aber auch für die Umwelt und die Mitarbeiter hätten:
Für dieses Engagement, bei dem christliche Werte für Sie eine nicht unwesentliche Rolle spielen, möchte ich als Bischof, möchten wir als katholische Kirche Ihnen heute einmal herzlich danken.
Es sei nicht selbstverständlich, dass Menschen ihr Vermögen, ihre Lebensenergie und ihre Zeit einsetzen, um unternehmerisch tätig zu werden, wies Glettler hin. Bereits Papst Paul VI. habe unternehmerisches Handeln als eine Form der Nächstenliebe beschrieben, denn:
Gut geführte Unternehmen fördern die Würde der Arbeitnehmer, fördern Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit.
Arbeit hat nach den Worten Glettlers eine hohe gesellschaftliche Bedeutung durch das damit verbundene Gebrauchtwerden, durch Sinnstiftung und Selbstverwirklichung. Aus christlicher Sicht würden sich gute Arbeitgeber durch Respekt und Mitbestimmungsrechte für ihre Mitarbeiter auszeichnen. Ein Unternehmen zu führen, sei immer auch eine Frage der Wertschätzung, Solidarität und Verantwortung füreinander, so Glettler:
Ich danke allen, die sich in dieser Frage nicht nur an Mindeststandards orientieren.
Wirtschaftskammerpräsident Bodenseer bekannte sich namens der Tiroler Unternehmer zum sozialen Engagement und "einem oft sehr persönlichen Verhältnis zu den Mitarbeitern". Bei vielen Entscheidungen in der Wirtschaft stehe man an einer Weggabelung: Es stelle sich die Frage, "ist es gut für alle?". Die richtige Antwort komme meist aus dem Herzen, sagte Bodenseer.
Wer soziale Nähe lebt, bekommt immer wieder etwas zurück.
Quelle: kathpress