Caritas begrüßt Einigung bei Finanzierung
Die Caritas hat Lob für die erzielte Einigung zwischen Bund und Ländern in Sachen Pflegefinanzierung geäußert. Der Bund stellt demnach 340 Millionen Euro als Kostenersatz für die Abschaffung des Pflegeregresses zur Verfügung, hieß es im Anschluss an die Landeshauptleute-Konferenz am Freitag in Wien. Caritas-Präsident Michael Landau sprach danach in einer Aussendung von "einem Schritt in die richtige Richtung", dem freilich weitere folgen müssten. Jedenfalls sei er "froh, dass der monatelange Finanzpoker nun beendet ist". Betroffene und Angehörige bräuchten einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu Betreuung und Pflege.
Zugleich gelte es die Entwicklung des Pflegebedarfs in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Situation im Auge zu behalten. "Die leistbare und qualitätsvolle Betreuung für alle von Pflege betroffenen Menschen muss langfristig sichergestellt werden", betonte Landau. Er forderte einmal mehr eine umfassende Reform der Pflege und eine Gesamtstrategie. "Jedes Jahr aufs Neue über die Finanzierung zu diskutieren, ist unwürdig und unzumutbar für alle Betroffenen."
Der Pflegefonds muss nach Überzeugung der Caritas dauerhaft eingerichtet und zu einem Steuerungsinstrument weiterentwickelt werden. Landau forderte auch österreichweit vergleichbare Qualitäts-, Versorgungs- und Finanzierungsstandards ein sowie eine Ausrichtung an der konkreten Situation betroffener Menschen.
Die Angebote müssen vielfältiger werden - so muss etwa endlich die Lücke zwischen der stundenweise mobilen Betreuung und Pflege zuhause und der 24-Stunden-Betreuung geschlossen werden.
Pflege daheim nicht benachteiligen
Der Caritas-Präsident pflichtete Finanzminister Hartwig Löger bei, wonach es weitere Anreize brauche, um die Pflege daheim zu stärken und finanziell abzusichern. Diese werde mit der Abschaffung des Pflegeregresses nämlich benachteiligt.
Gleichzeitig müsse dringend an Lösungen für die steigende Nachfrage an Pflegekräften gearbeitet werden, betonte Landau. In manchen Regionen Österreichs sei es schon heute schwer, den Bedarf an Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern, Heimhelfern und Pflegeassistenten abzudecken.
Die meisten Menschen in Österreich wollen laut Caritas in ihren eigenen vier Wänden gepflegt werden. Deshalb brauche es dringend politische Maßnahmen, um das Modell der 24-Stunden-Betreuung für die nächsten Jahre weiterzuentwickeln und qualitativ wie ökonomisch abzusichern. Konkret forderte Landau mehr qualifizierte Personenbetreuer in diesem Pflegebereich. "De facto müssen Menschen, die Personenbetreuung in Anspruch nehmen, heute einen wesentlich höheren Anteil an den Gesamtkosten selbst tragen als vor zehn Jahren", gab Landau zu bedenken.
Wir fordern daher eine Erhöhung der Förderung, um allen Menschen mit Betreuungs- und Pflegebedarf Zugang zu einer 24-Stunden-Betreuung zu ermöglichen.
Durch die Einführung eines entsprechenden Siegels könnte auch eine bessere Qualitätssicherung erfolgen, ist sich die Caritas einig mit anderen Trägern.
Quelle: kathpress