Bischof Glettler an Jugendliche: Mit Gott "online" gehen
"Mit Gott online zu gehen": Dazu hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler die rund 8.000 jungen Teilnehmer des diesjährigen "Fests der Jugend" der Loretto-Gemeinschaft am Samstag bei einem Gottesdienst im Salzburger Dom ermutigt. Vor Gott sei der einzelne Mensch nicht "bloßer user" oder "unbekannter Kunde", sondern einzigartiges Geschöpf, das er liebt. "Gott hat ein Herz und nicht einen technischen Speicher", so der Bischof. Er wisse um jeden Einzelnen, bei ihm liege die ganze Information zum Leben der Menschen.
Um mit Gott in Verbindung zu treten, gelte es, "den ganzen Wahnsinn dieser Welt einmal beiseite zu lassen" und auf Jesus zu schauen, denn dieser sei das "code-Wort", um die "connection" zu Gott freizuschalten. Freischalten heiße, so der Bischof, im Sakrament der Versöhnung Vergebung zu erfahren. Er ermutigte die Jugendlichen dazu, "sich von Gott beschenken und ihre Herzen mit seiner Liebe sättigen zu lassen".
Gott rufe jeden einzelnen Menschen, "er hat unendlich viele Ideen für dich". Auch in Momenten der Unsicherheit gelte es deshalb, sich nicht entmutigen zu lassen; denn Gott liebe alle, "die schiss haben. Gott ist so kreativ, er ruft dich, er braucht dich", ermutigte der Bischof die jungen Leute. Mit jenen, "die sich immer stark und cool vorkommen, und die scheinbar alles im Griff haben", könne Gott im Gegensatz "oft schwer etwas anfangen, weil sie sich zu viel auf sich einbilden".
Wenn Gott sich schenkt, sei das nicht bloß eine beliebige Information oder Datenmenge, sondern "Herzensenergie", die sich im Heiligen Geist zeige. Insofern sei Pfingsten die "Umarmung Gottes", so der Bischof. Steht die Verbindung zu Gott einmal, "verwandeln sich Herzen. Dann wirst du liebevoller für die Umgebung, die dich braucht, dann mischst du dich ein und bleibst nicht nur am Sofa kleben". Der Heilige Geist sei allerdings kein "Aufputschmittel", sondern "Kraft von Innen, die dein Herz verwandelt".
19. Auflage des "Fests der Jugend"
Das "Fest der Jugend" geht heuer bereits zum 19. Mal in der Salzburger Altstadt über die Bühne. Eröffnet hat das Großereignis am Freitagabend im Salzburger Dom Erzbischof Franz Lackner. Der Samstag steht ganz im Zeichen der Katechesen und Workshops. Halten werden die Glaubensunterweisungen heuer u.a. Andreas Boppart vom Schweizer "Campus für Christus", Matthäus Trautmansdorff, Diakon der Gemeinschaft Sankt Martin in Frankreich, Bernadette Lang von der "H.o.m.e Mission Base Salzburg" und der Gründer der Loretto-Gemeinschaft Georg Mayr-Melnhof.
Die rund 70 Workshops, die über die gesamte Salzburger Altstadt verteilt sind, laden am Nachmittag zur Auseinandersetzung mit Themen wie Jüngerschaft, Nächstenliebe, Sexualität, Partnerschaft, Ehe oder Berufung ein. P. Markus Inama, Leiter des Jesuitenkollegs in Innsbruck und Vorstandsmitglied im Hilfsprojekt "Concordia", spricht zum Thema "Macht helfen heilig? Soziales Engagement aus dem Glauben". Der Abt des Stifts Kremsmünster, Ambros Ebhart, gibt unter dem Motto "Werteskala für ein Leben in Christus" Einblicke in die Benediktinische Lebensordnung. Höhepunkt ist am Samstag neben dem Gottesdienst am Vormittag ein "Abend der Barmherzigkeit", in dessen Rahmen Priester die Beichte hören werden.
Der Sonntag startet mit einem von Erzbischof Lackner geleiteten Hochamt um 10 Uhr. Am Abend wird auf der Festung Hohensalzburg für Stadt und Land gebetet. Am Pfingstmontag werden im Dom 130 Jugendliche gefirmt. Das gesamte Programm wird auf Radio Maria und auf www.festderjugend.at via live-stream übertragen.
Quelle: kathpress