Jetzt offiziell: Alois Schwarz wird neuer Bischof von St. Pölten
Papst Franziskus hat den derzeitigen Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz, zum künftigen Diözesanbischof von St. Pölten ernannt. Das hat der Heilige Stuhl Donnerstagmittag bekanntgegeben. Gleichzeitig nahm der Papst den altersbedingten Rücktritt des 77-jährigen St. Pöltner Bischofs Klaus Küng an, wie der Vatikan mitteilte.
Er freue sich auf ein "Miteinander in der Diözese St. Pölten, dass wir gemeinsam die Zeichen der Zeit wahrnehmen und die Freude des Evangeliums spürbar wird", sagte Bischof Schwarz in einer ersten Stellungnahme. Er empfinde es als besondere Fügung, dass seine Ernennung kurz vor dem Pfingstfest erfolge: "Dies lässt mich auf das Wirken des Heiligen Geistes vertrauen."
Eine Pressekonferenz des bisherigen Kärntner Bischofs war für Donnerstag um 13 Uhr im Sommerrefektorium des St. Pöltner Bistumsgebäudes anberaumt. Das Datum der feierlichen Amtsübernahme von Alois Schwarz ist laut einer Aussendung der Diözese St. Pölten noch nicht bekannt. Bis zu diesem Zeitpunkt führt Bischof Klaus Küng die Agenden der Diözese weiterhin; Schwarz bleibt bis dahin Diözesanadministrator in Gurk-Klagenfurt.
Seiner bisherigen Diözese gegenüber, "die mich mit der religiösen Kultur und der Glaubenskraft der Menschen reich beschenkt hat", bekundete Schwarz seinen Dank. Der gebürtige Niederösterreicher fühle sich - wie der Bischof versicherte - den Menschen in Kärnten und auch dem Land sehr verbunden, "sie sind mir zur Heimat geworden". Dies habe es ihm "nicht leicht gemacht, den Auftrag und die großen Erwartungen des Heiligen Vaters anzunehmen". Doch getragen im Gebet werde er sich auf seine neue Aufgabe einlassen, sagte Schwarz, der bei seiner Fahrt von Kärnten nach St. Pölten am Donnerstag eine kurze Zwischenstation zum Gebet im Marienheiligtum von Mariazell einlegte.
"Ich begrüße die Entscheidung von Papst Franziskus und heiße Bischof Alois in der Diözese St. Pölten herzlich willkommen", erklärte der bisherige Ortsbischof Klaus Küng zum anstehenden Wechsel. Der 77-Jährige, der seit seinem altersbedingten Rücktrittsangebot beim Papst "nunc pro tunc" ("jetzt für später") bis zur Nachfolgeregelung im Amt blieb, freue sich, "die Leitung der Diözese in jüngere Hände legen zu können", teilte Küng mit.
Lebenslauf von Alois Schwarz
Alois Schwarz wurde am 14. Juni 1952 in Hollenthon (NÖ) geboren, als Sohn der Landwirte Alois und Ernestine Schwarz. Von 1958 bis 1962 besuchte er die Volksschule in Hollenthon, danach von 1962 bis 1970 das Humanistisches Gymnasium und Internat im Knabenseminar der Erzdiözese Wien in Sachsenbrunn. Nach der Matura trat Schwarz in das Wiener Priesterseminar ein und studierte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Am 29. Juni 1976 empfing Schwarz die Priesterweihe durch Kardinal Franz König. Anschließend war er bis 1978 als Kaplan in der Pfarre Gloggnitz tätig. Von 1978 bis 1984 war Schwarz Assistent am Institut für Pastoraltheologie und Kerygmatik in Wien und Lehrbeauftragter für Homiletik, parallel dazu bis 1983 Studienpräfekt im Wiener Priesterseminar. 1981 promovierte er zum Doktor der Theologie.
Von 1983 bis 1992 war Alois Schwarz Pfarrer in Krumbach, seit 1986 zusätzlich Provisor für die Pfarre Bad Schönau. Am 1. September 1987 wurde er Leiter des Pastoralamtes der Erzdiözese Wien. 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore). 1990 folgte die Ernennung zum Kanonikus des Metropolitan- und Domkapitels zu St. Stephan in Wien. Seit 1993 war Schwarz Vorsitzender der Österreichischen Pastoral- und Seelsorgeamtsleiter, seit 1994 Vorsitzender der Pastoralkommission Österreichs und des Österreichischen Pastoralinstitutes.
Am 26. Dezember 1996 wurde Alois Schwarz von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof der Erzdiözese Wien und Titularbischof von Mathara in Numidien ernannt. Am 22. Februar 1997, dem Fest Kathedra Petri, empfing er von Erzbischof Christoph Schönborn im Stephansdom die Bischofsweihe. Der Wahlspruch von Bischof Alois Schwarz ist "Et verbum caro factum est" (dt. "Und das Wort ist Fleisch geworden", Joh. 1,14). Kardinal Schönborn bestellte ihn gleichzeitig zum Bischofsvikar für die Priesterbegleitung und -fortbildung und für die Pastoral der geistlichen Berufe in der Erzdiözese Wien und ein halbes Jahr später zum Bischofsvikar für das Vikariat Unter dem Wienerwald.
In der Österreichischen Bischofskonferenz übernahm Weihbischof Schwarz das Referat für den Geweihten Dienst (Priester, Priesterräte, Ständige Diakone, Priesterfortbildung) sowie das Referat für die Pastoralkommission Österreichs (PKÖ). Weiters ist Bischof Schwarz als Referatsbischof zuständig für die Themen Wirtschaft, Soziales, Umwelt und Landwirtschaft sowie für Kirche und Sport. Er ist auch Mitglied der Finanzkommission der Österreichischen Bischofskonferenz.
Am 22. Mai 2001 erfolgte die Ernennung zum 65. Bischof der Diözese Gurk als Nachfolger von Bischof Egon Kapellari, am 23. Juni die Amtsübernahme als Bischof der Diözese Gurk in Beisein von Nuntius Donato Squicciarini. Papst Franziskus ernannte Bischof Dr. Alois Schwarz am 17. Mai 2018 zum Nachfolger von Bischof Klaus Küng. Mit der feierlichen Amtseinführung wird Bischof Alois Schwarz der 18. Bischof der Diözese St. Pölten.
Quelle: kathpress