100 Kirchen bei der "Langen Nacht" in Oberösterreich geöffnet
100 Kirchen, Kapellen und kirchliche Einrichtungen sind derzeit in Oberösterreich in den letzten Vorbereitungen für die "Lange Nacht der Kirchen": Am 25. Mai laden rund 350 Veranstaltungen - davon 115 allein in Linz - alle Interessierte zum Mitmachen, Genießen und Innehalten ein. Das größte ökumenische Ereignis im Jahr - in Oberösterreich sind neun christliche Konfessionen beteiligt - lockte im Vorjahr im Land ob der Enns 50.000 Neugierige in die Gotteshäuser; bundesweit erwarten die Kirchen heuer erneut über 300.000 Besucher bei der abendlichen Großveranstaltung.
In der Langen Nacht werde eine Eigenschaft der Kirchenräume besonders spürbar, erklärt Diözesanbischof Manfred Scheuer im Programmheft der Kirchennacht. Geschenkt werde dabei nämlich "ein Raum, in dem wir uns fallenlassen und einfach Mensch sein dürfen, ohne Leistung und Verdienst". Bei Gott finde der Mensch Heimat mit allem, was sein Leben ausmache. Die Kirchen seien dank vieler Engagierter "Räume der Stille und Gebet, für Genuss und Freude, für Alleinsein-Dürfen und Begegnung".
In der Langen Nacht-Vorschau verwies die Diözese Linz auf große Vielfalt im Programm: Es gebe besondere Kirchenführungen, Musik aller Epochen und Stilrichtungen, Vorträge, Diskussionen, Lesungen, Film, Tanz, Kabarett, Vernissagen, Meditation und Stille, interkulturelle Begegnungen seien ebenso wie sozial-, gesellschafts- und kirchenpolitische Themen vertreten. Kulinarisch warten etliche der knapp 100 Veranstaltungsorte mit biblischen Buffets und Weinverkostungen auf.
Offizieller Auftakt ist um 19 Uhr eine ökumenische Vesper mit den neun christlichen Kirchen des Landes im Mariendom, der mittels Lichtinstallation in eine besondere Atmosphäre getaucht ist. In und um die vor kurzem innen neu gestaltete Bischofskirche gibt es ein umfangreiches Kinderprogramm, bei dem u.a. Steinmetzmeister Gerhard Fraundorfer und Dombaumeister Wolfgang Schaffer Kreativ-Workshops leiten, Domorganist Wolfgang Kreuzhuber die Rudigierorgel näherbringt oder Spezialführungen besondere Orte im Mariendom entdecken lassen.
Für geschichtlich Interessierte gibt es u.a. im Linzer Diözesanarchiv eine Ausstellung über die Diözese Linz zwischen 1918 und 1938 zu sehen, während an der Katholischen Privat-Universität um 20 Uhr über "Männerbilder" diskutiert wird. Eine Besonderheit stellt eine von Jugendbands besetzte "JamTram"-Straßenbahn dar, die zwischen Mühlkreisbahnhof und Hauptbahnhof verkehrt und die Mitfahrenden zum Mitsingen animiert, während ein vom Hauptplatz zur jeweils halben Stunde abfahrender gelber Zug kostenlos die wichtigsten teilnehmenden Kirchen anfährt und die Fahrgäste mit Informationen zu den Gotteshäusern versorgt.
Quelle: kathpress