Tiroler "Lange Nacht" zeigt Kirchen als "Sehnsuchtsorte"
Zur "Kirchenstürmung" am 25. Mai in den Tiroler Gotteshäusern hat der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler aufgerufen: Bei der "Langen Nacht der Kirchen" an diesem Tag sollten die Kirchen verstärkt als "Umschlagplätze der vielen Fragen, die uns Menschen beschäftigen", wahrgenommen werden, erklärte Glettler am Dienstag bei der Programmpräsentation des Großevents. 55 Kirchen, Klöster und andere Einrichtungen der römisch-katholischen, evangelischen und serbisch-orthodoxen Kirche bieten dabei allen Interessierten 120 Angebote bzw. Programmpunkte bis spät in die Nacht zu freiem Eintritt.
"Alle, die eine Spur von Sehnsucht nach Gott in sich tragen", seien bei der Langen Nacht besonders eingeladen, betonte Glettler. Kirchen und ihr Angebot seien nämlich vitale "Sehnsuchtsorte", an denen "die Freude und Dankbarkeit für das Leben ihren Ausdruck findet, aber auch Ängste, Nöte und Verwundungen menschlicher Seelen ernst genommen werden". Das besonders mache sie zu "Orten der besonderen Gegenwart Gottes inmitten unserer Städte und Dörfer".
Bei der bislang elften Tiroler Auflage der "Langen Nacht der Kirchen" lädt u.a. die evangelische Innsbrucker Auferstehungskirche mit der multireligiösen Plattform Innsbruck zu einer liturgisch-musikalischen Reise in verschiedene spirituelle Traditionen ein. Vertreter von neun Religionsgemeinschaften gestalten miteinander einen Abend der gemeinsamen Feier: Aleviten, Altkatholiken, Buddhisten, Evangelische, Mormonen, Juden, Katholiken, Muslime und Neuapostolische, teilte die Diözese mit.
Superintendent Oliver Dantine sprach von "neuen Blickwinkeln" und einer Chance auf eine andere Wahrnehmung von Kirche, die beide durch die Lange Nacht möglich seien. Der Erzpriester der serbisch-orthodoxen Kirche und Bischofsvikar für Westösterreich, Aleksander Stolic, betonte, der Abend biete allen die "Möglichkeit, die Orthodoxie näher kennenzulernen". In der Innsbrucker serbisch-orthodoxen Kirche wird das u.a. durch die Ikonenausstellung "Akathistos an Maria" ermöglicht.
Für die Spitalskirche, wo am 25. Mai um 18.15 der gemeinsame ökumenische Auftakt stattfindet und auch die Ankündigungs-Pressekonferenz veranstaltet wurde, rief Bischof Glettler zur "Ideenspendung" auf: Die Bevölkerung solle sich an den Überlegungen, wie die Innenstadtkirche künftig genutzt und neu belebt werden kann, beteiligen, u.a. durch eine (Ideen)Spendenbox in besagter Kirche, ermutigt durch ein an der Kirchenwand befestigtes Transparent.
Auf ganz verschiedene Interessensgruppen ging die Diözese durch "Routenempfehlungen" für die Lange Nacht in der Stadt Innsbruck ein. So ist eine Route speziell der Jugend gewidmet, eine andere Tour für zu Einrichtungen der Caritas der Diözese Innsbruck. Nicht nur Kinder und Jugendliche lockt zudem eine "Lange Nacht der Spiele", zu der die Spielbörse der Diözese Innsbruck im Diözesanhaus (Riedgasse 9) ab 19 Uhr mit open end einlädt.
Quelle: kathpress