Steirische "Lange Nacht der Kirchen" gedenkt verfolgter Christen
Die österreichweite "Lange Nacht der Kirchen" am 25. Mai steht heuer in der Steiermark unter einem ganz besonderen Schwerpunkt: Die 100 teilnehmenden Kirchen, Klöster und Einrichtungen zwischen Bad Aussee und Bad Radkersburg mit ihren insgesamt 500 Programmpunkten erinnern in besonderer Weise an das 800-Jahr-Jubiläum der Diözese in diesem Jahr. Das geschieht u.a. durch acht zentrale Frageimpulse, darunter "Wer hat die richtige Religion?" oder "Wieviel Macht hat eine schwache Kirche?" Besonders werde zudem für verfolgte Christen gebetet, kündigte die Diözese Graz-Seckau in einem Pressegespräch in der Grazer Leechkirche am Montag an.
Im Zuge der "Langen Nacht der Kirchen" kamen laut Auskunft der Diözese zahlreiche neue Kooperationen zustande - u.a. mit dem Ballett der Oper Graz, dem "DRAMA|TIK|ER|INNEN|FEST|IVAL Graz", der Landesbibliothek, dem Landesarchiv, dem Kunsthaus Graz, der Militärseelsorge, mit steirischen Schulen und vielen mehr.
Auch in der Steiermark ist die Ausrichtung der Langen Nacht klar ökumenisch: Man biete "überraschende Zugänge", um zu zeigen, "dass Kirche im 21. Jahrhundert angekommen ist", sagte Superintendent Hermann Miklas vor den Journalisten. Insgesamt beteiligen sich in der Steiermark sechs christliche Konfessionen an der Langen Nacht.
Die offenen Kirchentüren seien "nicht nur eine Einladung, sondern eine innere Haltung", betonte der Grazer Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz, der hier an das Öffnen der Türen seiner Kirche im Juni 2015 unmittelbar nach der Amokfahrt in Graz erinnerte.
Wir sind mit den Menschen unterwegs, mit ihren Fragen, mit ihren Ängsten und Freuden.
Um 22 Uhr wird in allen Lange-Nacht-Kirchen ein Gebet und eine Gedenkminute für verfolgte Christen und für alle Menschen, die aufgrund ihrer Religion wegen verfolgt werden, abgehalten. Auch das Wahrzeichen der Landeshauptstadt, der Grazer Uhrturm, verweist auf dieses Anliegen, indem er die ganze Lange Nacht hindurch in rotem Licht beleuchtet wird.
Zur Frage "Was würdest du morgen zurücklassen?" bietet die erstmals an der Langen Nacht beteiligte Caritas ein "Late Night Shopping" eines "Carla Pop-up Stores" an. Vorrangig geht es dabei um Kleidertausch - "nicht mehr gebrauchte eigene Kleidung gegen andere Stücke, wer nichts zu tauschen hat, kann aber auch mit Geld bezahlen", wie Peter Wagner von der Caritas Steiermark erklärte. Im Café "paul@paradise" ist in der Langen Nacht das Projekt "Before I die" von Candy Chang aus New Orleans zu sehen, das alle Passanten einlädt, auf einer Tafelwand mit Kreide festzuhalten, was sie im Leben unbedingt noch verwirklichen möchten.
Quelle: kathpress