Ausstellung "Grenze Öffnung & Heimat" auf Schloss Seggau eröffnet
Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl hat am Mittwochabend auf Schloss Seggau die Ausstellung "Grenze Öffnung & Heimat" eröffnet. Die Schau ist Teil einer Ausstellungsreihe im Rahmen des steirischen 800-Jahr-Diözesanjubiläums. Im Anschluss an die Eröffnung lud der Bischof zu einem ökumenischen Empfang, bei dem er als Ehrengast den orthodoxen Metropoliten von Austria, Arsenios (Kardamakis), begrüßen konnte.
Bischof Krautwaschl thematisierte in seinem Grußwort die wechselhafte Geschichte des Schlosses, das bis 1786 Wohnort des Seckauer Bischofs war, wovon sich die Bezeichnung "Seggau" ableitete. Aus dem Schloss entwickelte sich nicht nur eine Sommerresidenz des Bischofs und ein Land- und Forstwirtschaftlicher Betrieb, sondern auch ein grenzüberschreitender Bildungs- und Dialogort entstand. Seit 2005 bildet etwa die im südosteuropäischen Grenzland angesiedelte interdisziplinäre Dialogreihe "Geist und Gegenwart" ein Forum für Grundsatzdebatten an der Schnittstelle von vier europäischen Kulturkreisen. Im Sommer würden sich zudem Studierende aus vielen Ländern zur "International Summerschool", um in einen lebendigen Austausch über europäische Identität zu treten, erinnerte Bischof Krautwaschl.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Alois Kölbl und Johannes Rauchenberger in Zusammenarbeit mit der FH-Joanneum Ausstellungsdesign. Kurator Kölbl sagte bei der Eröffnung:
Grenzerfahrungen sind im kollektiven Gedächtnis der Steiermark tief eingewurzelt. Viele Burgen, aber auch Wehrkirchen in unserem Land künden vom Bedürfnis der Menschen nach Schutz aber auch nach Verteidigung.
Die bischöfliche Burg Seggau liege nahe an der slowenischen Grenze. Das Diözesanjubiläum wolle nicht so sehr in die Vergangenheit schauen, sondern über Zukunftsfragen nachdenken, so Kölbl. Er erinnerte daran, dass Flucht und Migration gesellschaftliche wie auch kirchliche Handlungsfelder seien, die uns auch in Zukunft beschäftigen werden.
Kölbl: "Mit Bildern der weltberühmten Fotografin Inge Morath, die auf ihrer letzten Reise noch einmal ihre Wurzeln in der slowenischen Steiermark aufsuchte, einer Videoarbeit des österreichischen Filmemachers Edgar Honetschläger, einer Kunstinstallation von Clemens Hollerer im Turm der größten historischen Glocke der Steiermark, oder Dokumentarfilmen von Heinz Trenczak und Kristina Schranz wird hier sehr facettenreich über 'Grenze Öffnung & Heimat' nachgedacht".
Beim anschließenden ökumenischen Empfang anlässlich des Diözesanjubiläums konnte Bischof Krautwaschl neben Metropolit Arsenios auch noch zahlreiche weitere Vertreter der christlichen Kirchen in der Steiermark begrüßen. Er erinnerte in seiner Ansprache an die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz und an die Feier des Reformationsjubiläums voriges Jahr in Graz. "Unvergesslich, wie die katholischen Fronleichnamsfeierlichkeiten in das Jubiläumsfest der Evangelischen Kirche am Grazer Mariahilfer Platz mündeten! Unvergesslich, dass ich als katholischer Bischof am Reformationsfest in der Grazer Heilandskirche die Predigt halten durfte", so der Bischof wörtlich.
Quelle: kathpress