Bischof Elbs: "Wege unseres Lebens sind Pilgerwege"
"Die Wege unseres Lebens sind Pilgerwege": Unter diesem Schlagsatz hat der Vorarlberger Bischof Benno Elbs die Teilnehmer der diesjährigen Diözesanwallfahrt nach Maria Einsiedeln in der Schweiz am Samstag dazu ermutigt, sich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich auf den Weg zu machen, neu aufzubrechen, einen Blickwechsel zu vollziehen, sich verwandeln zu lassen und gestärkt wieder nach Hause zurückzukehren. Pilgern sei nicht nur eine körperliche Tätigkeit, sondern berge auch die Kraft in sich, das Leben und den Glauben zu verändern, und führe so auf "Menschenwege" und "Wege des Lebens", die jeder Mensch im Laufe seines Daseins beschreiten müsse.
Das Leben fordere dazu heraus, zumindest drei solcher "Menschenwege" zu gehen: Der Pilgerweg von mir zum Ich führe in eine Auseinandersetzung mit diesem Ich und frage nach dem Weg dorthin, denn "oft wollen wir ein anderer sein und sehen in anderen das Ideal verwirklicht, das wir selber erreichen wollen", erläuterte der Bischof.
Als soziales Wesen stehe der Mensch darüber hinaus aber immer auch in Beziehung mit Anderen.
Der Kontakt und die Konfrontation mit den Anderen, die mich zum einen tragen, aber manchmal auch im Weg stehen, ist eine Herausforderung, wenn wir nicht gegeneinander, sondern miteinander leben wollen.
Den dritten Weg beschreibt der Bischof als Pfad zu Gott. "Zu ihm sind wir unser ganzes Leben lang unterwegs, ohne ihn je ganz erreichen zu können, denn er ist zu groß, als dass wir Menschen von uns aus ihn erfassen können."
Elbs ermutigte dazu, dabei mit der Hilfe Jesu' zu rechnen.
Auf unserem dreifachen Pilgerweg macht sich Jesus selber zu dem Boden, auf dem wir schreiten. Er wird selber zu den Fußspuren, in denen wir gemeinsam mit vielen anderen vor und nach uns unterwegs sind.
Jesus meine es "immer gut mit uns", trage "jeden von uns in seinem Herzen" und mache so im Fremden das Antlitz Gottes sichtbar. Er sei darüber hinaus auch Begleiter auf dem Weg zu Gott, "weil er sowohl das Göttliche und das Menschliche kennt, und weil er ganz auf unserer Seite und gleichzeitig ganz auf der Seite Gottes steht".
Das Gnadenbild der Schwarzen Madonna im Schweizer Kloster Einsiedeln war am Samstag neuerlich Ziel hunderter Gläubiger aus Vorarlberg. Bei der traditionsreichen Wallfahrt der Diözese Feldkirch in die Benediktinerabtei im Kanton Schwyz machten sich heuer wieder Busse aus allen Regionen Vorarlbergs voll mit Pilgern gemeinsam mit Bischof Benno Elbs auf den Weg. Die jährliche Feldkircher Diözesanwallfahrt nach Einsiedeln hat eine mehr als 60 Jahre lange Tradition.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war der französische Pilgerort Lourdes das Ziel der Wallfahrer. Nach Ende des Krieges wurden die jährlichen Wallfahrten wieder aufgenommen. Allerdings konnte - aus finanziellen Gründen - nicht mehr nach Lourdes gereist werden. Seit Kriegsende pilgern die Vorarlberger daher in die Schweiz zur Benediktinerabtei Maria Einsiedeln.
Quelle: kathpress