500 Jahre Klagenfurt: Bischof lobt "gutes Miteinander" in Kärnten
Trotz einer sehr wechselhaften Geschichte gibt es in Klagenfurt zwischen katholischer und evangelischer Kirche wie auch zwischen Kirchen und Politik ein gutes Miteinander: Das haben der Gurker Diözesanbischof Alois Schwarz und der evangelische Superintendent Manfred Sauer beim Eröffnungsgottesdienst zur 500-Jahr-Feier der Kärntner Landeshauptstadt hervorgehoben.
Das "Klagenfurt 500"-Fest hatte am Sonntag mit einer Messe im Klagenfurter Dom, einem anschließenden Stadtspaziergang und einem ökumenischen Dankgottesdienst in der evangelischen Johanneskirche am Lendhafen begonnen. Auch die politischen Spitzenvertreter der Landeshauptstadt unter Führung von Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) nahmen teil. Schwarz und Sauer waren ihrerseits am Dienstag zugegen, als im Klagenfurter Wappensaal mit einem offiziellen Festakt das runde Jubiläum gefeiert wurde.
Aus der bewegten Vergangenheit hätten die Menschen in Klagenfurt gelernt, einander in Frieden zu begegnen, sagte Bischof Schwarz bei dem Gottesdienst. Das Ineinander-Gehen von Religion und Kultur in der Kärntner Landeshauptstadt sei kostbar; die christlichen Kirchen könnten unter diesen Vorzeichen mit vielfältigen Diensten den Menschen "Herzkraft bringen, um den Alltag, die Gesellschaft, die Arbeit und die Politik zum Frieden der Menschen zu gestalten". Die Kirchen wollten Klagenfurt zu einem weiteren Aufblühen auch in Zukunft verhelfen und das ihnen Mögliche tun, um den Frieden auch für die nächsten Generationen zu erhalten.
Der Klagenfurter Bischof erinnerte auch daran, dass seine Bischofskirche einst als evangelisches Gotteshaus gebaut worden war. Erst nach einem jahrhundertelangen Weg der Trennung und Auseinandersetzungen stehe man nun gemeinsam in dieser Kirche. Schwarz nahm im Anschluss auch am Dankgebet in der evangelischen Johanneskirche teil. Superintendent Sauer strich dort hervor, der Weg zum künftigen Wohl Klagenfurts führe über gemeinsames Gestalten der Zukunft, Schlagen von Brücken, Aushalten von Spannungen, Wachsamkeit gegen radikale Tendenzen sowie phantasievollen Weiterbau der Stadt.
Im Klagenfurter Dom ist seit dem Wochenende auch die Ausstellung "500 Jahre in Bewegung. Kirche in Klagenfurt" zu sehen. Die von Diözesanarchivar Peter Tropper konzipierte Ausstellung dokumentiert die historische Entwicklung der katholischen Kirche in Klagenfurt, von der Schenkung der Stadt an die Landstände durch Kaiser Maximilian I. im Jahr 1518 bis in die Gegenwart. Die sechs Ausstellungs-Stelen sind bis Ende August im Dom aufgestellt.
Quelle: kathpress