Graz: Krautwaschl und Caritas präsentieren "Kunst des Helfens"
Vom Caritas-Marienstüberl über das Sozialamt Graz und das Krankenhaus der Elisabethinen bis hin zum "Haus des Lebens" in Voitsberg: 36 "Orte der Hilfe" sind in dem Kooperationsprojekt "Kunst des Helfens" dargestellt, das der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, die Kuratorin Astrid Kury, Landesrätin Doris Kampus und Caritasdirektor Herbert Beiglböck am Dienstag in Form einer Zeitung vorgestellt haben. Dass dabei so viele karitative Initiativen in der Steiermark zusammengebracht wurden, freue ihn besonders und zeige, "was in der Kirche gelebt wird", erklärte Krautwaschl bei einem Pressegespräch im steirischen Presseclub.
Eröffnet wird die "Kunst des Helfens" am Dienstagabend mit einer Schau im Caritas-Sozialzentrum "Marianum", in der verschiedene Zugänge beim Engagement gegen Not veranschaulicht werden. Im Miteinander von professioneller wie ehrenamtlicher Arbeit werde auf die individuellen Formen von Armut und Ausweglosigkeit reagiert, in die Menschen geraten können.
Die Initiative zeigt die Bedeutung der "Nothilfe als Fundament sozialer Gerechtigkeit" und ist zugleich der Beitrag der Caritas zum Jubiläumsjahr der vor 800 Jahren gegründeten Diözese Graz-Seckau, teilte die Caritas mit. Bischof Krautwaschl verwies auf das Zusammenwirken vieler karitativer Initiativen in der Präsentation und insbesondere auf das Ineinandergreifen von Caritas und Kirche. Daher gehe auch ein Betrag von 750.000 Euro aus dem Diözesanjubiläums-Budget an die "Kunst des Helfens" und weitere karitative Projekte wie die Notschlafstelle Leoben. "Das ist auch ein Zeichen dafür, wie wir uns als Kirche verstehen", betonte der Bischof: "Caritas ist Kirche."
Caritasdirektor Beiglböck erklärte, es gehe darum, den Blick auf das Ganze zu richten und im Feiern auch die Schattenseiten von Geschichte und Gegenwart nicht auszublenden.
Der Grundwasserspiegel der Nächstenliebe ist hoch, und es gibt viele Wasserstellen, an denen Menschen Hilfe schöpfen können.
Das Zustandekommen der Präsentation durch das Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Partner nannte Beiglböck "modellhaft für die Gesellschaft".
"Hilfe und Solidarität sind wesentlich für unsere Gesellschaft, ohne sie ist Demokratie nicht lebbar", hielt Kuratorin Kury von der Akademie Graz fest. Soziallandesrätin Doris Kampus sagte, in der Steiermark gebe es einen "sozialpolitischen Schulterschluss" zwischen politischen, kirchlichen und anderen Partnern, der nicht selbstverständlich sei. Aufgabe der Politik sei es, für einen fairen Ausgleich zu sorgen. Das Land beteilige sich gerne an der Präsentation, da sie Armut zum Thema mache, aber auch zeige, was dagegen getan werde.
Bei der abendlichen Präsentation im "Marianum" werden auch künstlerische Interventionen von Iris Andraschek, Marlene Hausegger und Ursula Kiesling zu sehen sein. Eine Programmzeitung, die an allen beteiligten Orten aufliegt, beschreibt die unterschiedlichen Ansätze der Hilfe und dient als Leitfaden für eigene Entdeckungen: Geführte Themenwege laden zur eingehenderen Beschäftigung mit einzelnen Ansätzen und zur Auseinandersetzung mit Akteuren. (Info: www.800-jahre-graz-seckau.at; www.caritas-steiermark.at)
Quelle: kathpress