"Weizer Pfingstereignis" heuer im Zeichen des Diözesanjubiläums
Die in Weiz seit Jahren von einem reichhaltigen Programm mit gesellschaftspolitisch relevanten, künstlerischen und spirituellen Veranstaltungen geprägte Zeit vor Pfingsten steht heuer ganz im Zeichen des 800-Jahr-Jubiläums der Diözese Graz-Seckau. Zu Gast in der oststeirischen Bezirksstadt sind im Mai der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der stark in die Vorbereitung des Jubiläumsjahres involvierte nunmehrige Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, Ausstellungs-Koordinator Johannes Rauchenberger, der mit Weiz seit langem verbundene Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner, ORF-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder, Philosoph Peter Strasser, Soziologe Manfred Priesching, Profitänzer Willi Gabalier und Schauspieler Johannes Silbersteiner.
Eröffnet wurde das diesjährige "Weizer Pfingstereignis" - die bereits 30. Auflage des dortigen pfingstlichen Treffens - am Wochenende im Europasaal Weiz mit einer Rede des früheren Grazer Bürgermeisters Alfred Stingl zum Thema "Umbruch - Geist - Erneuerung", das auch Leitlinie der Veranstaltungen von 14. bis 20. Mai auf der anlässlich des Diözesanjubiläums eingerichteten "Bühne Weiz" sein wird. Der Altpolitiker, unter dessen Amtszeit Graz 2001 zur "Menschenrechtsstadt" wurde, schärfte dem Publikum den Wert des Friedens ein. Stingl erinnerte an seine traumatischen Kindheitserlebnisse im kriegszerbombten Graz und kritisierte die gegenwärtige, mit Emotionalisierung und Polarisierung agierende Politik etwa im Nachbarland Ungarn.
Zu den insgesamt 16 Jubiläumsveranstaltungen in Weiz wies die Diözese Graz in ihrer Ankündigung auf derzeit feststellbare Umbrüche in allen Bereichen der Gesellschaft hin. "Viele dieser Brüche sind destruktiv. Sie lösen Angst aus", hieß es. "Wie damit umgehen? Wie werden aus Brüchen Aufbrüche?"
Ein Höhepunkt der Veranstaltungen auf der Bühne Weiz wird am Freitag, 18. Mai, ein Gespräch mit Bischof Krautwaschl und Paul Zulehner über notwendige Kirchenreformen sein. "Untergang verwalten - Aufbruch gestalten" lautet dazu die im Titel angesprochene Alternative. Schon davor, am 16. Mai, tauschen sich Bischof Glettler und der Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten, Johannes Rauchenberger, über die selbstkritische Frage aus: "Glauben wir an unsere Zukunft?"
Rom-Korrespondentin über den Papst
Ebenfalls auf der Bühne am Weizer Südtirolerplatz sind am 14. und 15. Mai Gespräche mit zwei renommierten Grazer Geisteswissenschaftlern geplant: Manfred Prisching spricht zum Thema "Wir erleben nicht eine Ära des Wandels, sondern den Wandel einer Ära", Peter Strasser tags darauf zu "Werden wer man wirklich ist?". Um Papst Franziskus als "Mystiker und Reformator", der den Weg in eine neue Ära der Kirche weisen könnte, geht es am 17. Mai in einem Gespräch, das der Initiator der "Weizer Pfingstvision", Fery Berger, mit Rom-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder führen wird.
Spiritueller Höhepunkt wird der Pfingstgottesdienst am Sonntag, 20. Mai, in der neu ernannten Basilika am Weizberg sein. Die Predigt hält Paul Zulehner, Zelebrant ist der aus Burundi stammende Weizer Kaplan Deogratias Ntikazohera.
Kulturelle Akzente setzen u.a. Walter Kratner & Masoud Razavy Pour mit ihrer Video- und Objektinstallation "Die Ankunft" ab 29. April in der barocken Basilika, die Literaten Doron Rabinovici und Peter Henisch mit einer Lesung am 30. April im Kulturkeller am Weizberg sowie abschließend das Orchester der Pannonischen Philharmonie und der Grazer Conccertchor unter der Leitung von Alois J. Hochstrasser am 22. Mai im Kunsthaus Weiz u.a. mit Franz Schuberts "Unvollendeter".
Eine Besonderheit: Etliche Programmpunkte können via Facebook live mitverfolgt werden (www.facebook.com/pfingstvision; Info: www.pfingstvision.at).
Quelle: kathpress