KAICIID: Tauran-Besuch in Saudi-Arabien war "wichtiger Schritt"
Als einen "wichtigen Schritt für den interreligiösen Dialog" hat das in Wien ansässige "König Abdullah Bin Abdulaziz International Centre für den interreligiösen und interkulturellen Dialog" (KAICIID) den Besuch von Kardinal Jean-Louis Pierre Tauran in Saudi-Arabien bezeichnet. Tauran war als Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog in den vergangenen Tagen u.a. mit der Spitze des saudischen Königshauses in Riad zusammengetroffen. Dabei hatte Tauran vor jeder Instrumentalisierung der Religion durch die Politik gewarnt.
Das KAICIID berichtete in einer Presseaussendung darüber hinaus von einem Zusammentreffen Taurans mit KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar in Riad. Dabei habe Kardinal Tauran die freundschaftlichen Beziehungen des Vatikan zum Wiener Dialogzentrum unterstrichen: "Wir sind alle mehr als Freunde; Wir sind Brüder und Schwestern. In der Welt, in der wir leben, ist es wichtig zu zeigen, dass es möglich ist, zwischen Christen und Muslimen zu leben, zu arbeiten und zu wachsen. Wenn man sich die Vergangenheit anschaut, als Muslime und Christen in Harmonie lebten, veränderte sich die Welt und es entstanden große Zivilisationen. Jetzt müssen wir der jungen Generation zeigen und sie lehren, dass Pluralität keine Bedrohung ist, sondern Reichtum", zitierte das Dialogzentrum den Kardinal.
Der in der vatikanischen Delegation mitgereiste Sekretär des Rates für den interreligiösen Dialog, Bischof Miguel Angel Ayuso Gixot, würdigte indes laut KAICIID-Aussendung die Dialogarbeit der Wiener Einrichtung, insbesondere auch die Stipendienprogramme für Frieden und Versöhnung, die es ermöglichten würden, "das Zentrum als Referenz, als Förderer des interkulturellen und interreligiösen Dialogs in der Welt zu sehen". Weiters habe Bischof Ayuso dazu aufgerufen, die Kooperation mit dem KAICIID zu intensivieren.
Während des Treffens mit König Salman bin Abd Al-Aziz und Kronprinz Mohammed bin Salman, das dem Höhepunkt der Reise darstellte, hat Tauran u.a. daran erinnert, "wie schädlich eine Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke sein könne", berichtete das vatikanischen Nachrichtenportasl "Vatican News" am Freitag. Zudem lud der Kardinal die wahabitischen Herrscher dazu ein, "einen aufrichtigen Dialog fortzusetzen, um angemessene Lösungen für die Herausforderungen der heutigen Welt" zu finden.
Quelle: kathpress