Wien: Tagung nimmt "Schule von Salamanca" in den Blick
"Aufbruch in die Moderne: Die Eroberung Amerikas und die 'Schule von Salamanca'" lautet der Titel einer Tagung, die der "Katholische Akademiker/innenverband Wien" am 20. April anlässlich des Jubiläums 800 Jahre Universität Salamanca im Wiener Otto-Mauer-Zentrum veranstaltet. Die Tagung will die enorme Bedeutung der Schule von Salamanca als Grundlage für die moderne Völkerrechtslehre in den Blick rücken. Dort sei Europas gewaltsame Expansion im 16. Jahrhundert erstmals moralisch und rechtlich kritisch reflektiert worden, betonte der Tagungs-Initiator und Vorstand des Instituts für Christliche Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Prof. Hans Schelkshorn, am Donnerstag gegenüber "Kathpress".
Die Universität von Salamanca feiert 2018 ihr 800-jähriges Jubiläum. Im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit galt Salamanca als eines der bedeutendsten geistigen Zentren Europas. Von der sogenannten "Schule von Salamanca" gingen wichtige Impulse für die Philosophie und Theologie der Neuzeit aus. Im Zuge der Eroberung Amerikas wurde Salamanca zum Zentrum einer jahrzehntelangen Kolonialdebatte, in der die Grundlagen für das neuzeitliche Völkerrecht und das kosmopolitische Denken der Neuzeit gelegt wurden.
Die Begrüßung der Tagung übernehmen Sonia Alavarez Cibanal, Kulturattache der Spanischen Botschaft in Wien, und Prof. Schelkshorn. Im Anschluss referieren Mariano Delgado von der Universität Fribourg über "Die 'Schule von Salamanca' und ihre Zeit" und Maria Martin Gomez von der Universität Salamanca über "Die Schule von Salamanca: Historische Einordnung und Bedeutung für die Gegenwart".
Ihre Fortsetzung findet die Tagung dann mit einem Vortrag von Prof. Schelkshorn zum Thema "Der Schock über die Gewalt der Eroberung Amerikas. Francisco de Vitoria und die Begründung des modernen Kosmopolitismus" und Cornelius Zehetner von der Universität Wien zum Thema "Metaphysischer Universalismus bei Francisco Suarez". Den Abschlussvortrag hält erneut Mariano Delgado über "Wie wenn wir Indianer wären. Originalität und Aktualität des Bartolome de Las Casas".
Quelle: kathpress