Immer mehr Menschen in Österreich betreiben "Autofasten"
Immer mehr Menschen in Österreich nutzen die kirchlich getragene Initiative "Autofasten", um ihr Mobilitätsverhalten eine Zeitlang ökologisch nachhaltig zu gestalten. Wie aus einer Aussendung der kirchlichen Umweltreferenten vom Freitag hervorgeht, nahmen in der vorösterlichen Fastenzeit 17.500 Personen am zum 13. Mal durchgeführten "Autofasten" teil und trugen durch vermehrte Bewegung zu Fuß und per Fahrrad sowie durch Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrgemeinschaften zum Klimaschutz bei. Heuer wurden nach Angaben der Grazer Projektleiterin Michaela Ziegler 10,5 Millionen Autokilometer und damit auch rund 2.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Die Autofastenden gestalteten ihre Wege umweltbewusst: Fortbewegungsmittel Nummer eins während der Aktion waren das Zufußgehen (78 Prozent) sowie die Öffis (75 Prozent), gefolgt vom Radfahren (58 Prozent). Auch das Bilden von Fahrgemeinschaften war beliebt (23 Prozent) und die Nutzung von Carsharing-Angeboten erhöhte sich von einem Prozent vor der Fastenzeit auf vier währenddessen. Auch wenn Elektromobilität "eher kritisch gesehen" werde, stieg ihr Anteil laut Ziegler von 7 Prozent Nutzung vor der Aktion auf 10 Prozent während der Aktion.
Die von der katholischen und evangelischen Kirche getragene Aktion "Autofasten - Heilsam in Bewegung kommen" wurde von Verkehrsverbänden und vielen Kooperationspartnern unterstützt. Rückmeldungen und Erfahrungen der Autofastenden wurden mittels elektronischem Fragebogen evaluiert. Der Großteil der Wünsche bezieht sich auf günstigere und attraktivere Verbindungen im öffentlichen Verkehr sowie auf den Ausbau von Radwegen. Einschränkungen des motorisierten Individualverkehrs im städtischen Bereich und auch Elektromobilität wurden eher als nur teilweise sinnvoll bewertet.
"Wenn man Zeit und Lebensqualität gewinnt, kann man eigentlich nicht von Verzicht sprechen. Genau das passiert beim Autofasten, denn nirgendwo bleibt soviel Zeit buchstäblich auf der Strecke wie hinterm Steuer", äußerte ORF-Moderator Martin Ferdiny Wertschätzung über die Initiative. "Nicht nur jetzt, sondern das ganze Jahr möchte ich so gut es geht aufs Auto verzichten!", ließ der Kärntner Teilnehmer Stefan M. wissen.
Die Aktion kann sich bereits auf eine "Stammkundschaft" stützen. 70 Prozent der Befragten gaben an, langjährige Autofasten-Teilnehmer zu sein. "So lange es die Umweltsituation erfordert, machen wir weiter", kündigte Michaela Ziegler gemeinsam eine Fortsetzung der Erfolgsaktion im kommenden Frühjahr an. (www.autofasten.at)
Quelle: kathpress