Österreicher Heine-Geldern übernimmt "Kirche in Not"-Führung
Die erfolgreiche Tätigkeit des internationalen Hilfswerks "Kirche in Not" basiert auf dem Zusammenspiel von professioneller Hilfe für verfolgte und bedrängte Gläubige und dem persönlichen Glaubenszeugnis für Christus. Das hat der Österreicher Thomas Heine-Geldern bei seinem Amtsantritt als neuer Geschäftsführender Präsident der aktuell in mehr als 140 Ländern aktiv tätigen Päpstlichen Stiftung hervorgehoben. Am Festakt zur Amtsübergabe am Sitz des "Kirche in Not"-Generalsekretariats im deutschen Königstein nahm am Dienstagabend auch der Präsident der Stiftung, Kurienkardinal Mauro Piacenza, teil.
Der 66-jährige Jurist und langjährige Wirtschaftsmanager Heine-Geldern folgt an der Spitze des vor 70 Jahren von "Speckpater" Werenfried van Straaten gegründeten Hilfswerks auf den Deutschen Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck. "Der Glaube, die Tatkraft, die heitere Gelassenheit und das Gottvertrauen", das seinen Vorgänger ausgezeichnet habe, sei für ihn Vorbild und Richtschnur für den Führungsstil des Werkes, sagte Heine-Geldern.
Auch Kardinal Piacenza dankte Heereman für dessen siebenjährige Amtszeit, die u.a. von der institutionellen Neugründung von "Kirche in Not" als Päpstliche Stiftung durch Benedikt XVI., der Gründung von sechs neuen Nationalbüros und einem Anstieg des Spendenvolumens auf heute rund 120 Millionen Euro pro Jahr markiert ist.
Das Hilfswerk bilde eine Brücke zwischen der weltweiten Gemeinschaft der Spender auf der einen und den Projektpartnern in mehr als 140 Ländern auf der anderen Seite, sagte Neo-Präsident Heine-Geldern. Er sieht darin keine Einbahnstraße, sondern eine Synthese zwischen der professionellen Hilfe für die verfolgte Kirche und dem persönlichen Zeugnis für Christus, womit jeder Wohltäter auch in seinem Alltag und Umfeld zur Evangelisierung beitrage. Glaube und Professionalität - auf diese Weise folge "Kirche in Not" seinem Auftrag, "zu handeln, als hänge alles von mir ab und zu vertrauen, als hänge alles von Gott ab", sagte Heine-Geldern.
"Kirche in Not" hilft nach eigenen Angaben der katholischen Kirche dort, wo sie unterdrückt wird oder zu wenig Mittel für die Seelsorge hat. Unter anderem unterstützt das Hilfswerk Bibelübersetzungen, die Aus- und Weiterbildung von Seminaristen und Priestern, den Bau von Kirchen sowie die Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.
Ein großes Projekt ist derzeit die Hilfe für die Christen im Nahen Osten, wie Präsident Heine-Geldern im Zuge der Amtsübernahme erinnerte. Seit 2014 hat "Kirche in Not" beispielsweise für Nothilfe, pastorale Begleitung und den Wiederaufbau im Irak mehr als 40 Millionen Euro aufgebracht.
Heine-Geldern ist bereits seit 2013 Vorstandsvorsitzender des Österreich-Zweigs von "Kirche in Not". Der verheiratete Vater von vier erwachsenen Kindern - er ist übrigens Ururgroßneffe des Dichters Heinrich Heine - lebt in Wien und St. Martin-Karlsbach (Niederösterreich).
Quelle: kathpress