Grazer Hospiz für Obdachlose feierte einjähriges Bestehen
Seit einem Jahr gibt es mit dem "VinziDorf-Hospiz" in Graz für obdachlose Menschen am Lebensende die Möglichkeit zu medizinisch-pflegerischer Versorgung in gewohntem Umfeld: Am Wochenende wurde dies mit einem Fest und viel Prominenz in Graz gefeiert - teil nahm u.a. auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Das "VinziDorf-Hospiz" möge ein "Ort des Miteinanders, in dem jeder Mensch ein Gefühl der Geborgenheit erfährt", so der steirische Landeschef. Er wünschte, die Einrichtung möge ähnliche weitere Initiativen anstoßen und einen "Impuls der Menschlichkeit" in die Welt geben.
Auch Landtagspräsidentin Bettina Vollath, die frühere Landeshauptfrau und Dachverband-Hospiz-Präsidentin Waltraud Klasnic, Kurt Kribitz von der Styria Media Group AG und "VinziWerke"-Gründer P. Wolfgang Pucher waren unter den Gästen. Grußbotschaften kamen u.a. vom Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, Styria-Vorstand Markus Mair sowie Friedrich und Maria Santner von der Anton Paar GmbH, die den Bau des Hospizes gesponsert hat. Ehrengäste pflanzten vor dem Hospiz 14 Rosenstöcke in Vertretung des Konvents der Elisabethinen.
"Lachen und Weinen, Freuen und Trauern, Leben und Sterben. Aber am Ende ist hier Leben", so die Bilanz von Christian Lagger, Geschäftsführer des Krankenhauses der Elisabethinen, über das erste Jahr des VinziDorf-Hospizes. Er konnte für das Hospiz als Geburtstagsgeschenk u.a. eine 50.000-Euro-Zusage der Diözese Graz-Seckau anlässlich von deren 800-Jahr-Jubiläum entgegennehmen. Die Spende soll auf fünf Jahre dem Hospizbetrieb zugute kommen. Das Hotel Weitzer kündigte an, künftig einen Euro pro verkaufter Klostersuppe an das Hospiz zu spenden, während "Vinzi-Pfarrer" Wolfgang Pucher selbstgezeichnete Bilder stiftete, die bei dem Fest versteigert wurden.
Das Hospiz ist in einem Gebäude in enger Nachbarschaft zur Obdachloseneinrichtung "VinziDorf" der Pfarre St. Leonhard eingerichtet und wird vom Orden der Elisabethinen betrieben. Die Einrichtung steht Männern wie Frauen mit unheilbaren Krankheiten offen, die keinen Wohnsitz haben oder in einer Grazer Obdachloseneinrichtung gemeldet sind. Die Basisversorgung wird über eine 24-Stunden-Betreuung organisiert, die Fachpflege übernehmen Pflegekräfte der Palliativstation des Elisabethinen-Krankenhauses. Ein dort tätiger Internist ist im Obdachlosen-Hospiz der ärztliche Leiter, weitere Mediziner stehen ehrenamtlich auf Abruf bereit. Spenden werden für den laufenden Betrieb - u.a. für Personal, Essen und medizinische Produkte - benötigt.
In einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Furche" hatte bereits vor knapp zwei Wochen die Generaloberin der Elisabethinen, Sr. Bonaventura Holzmann, einen Positiv-Bilanz zum ersten Jahr des "VinziDorf-Hospizes" gezogen: "Für viele war die Erfahrung neu, dass da plötzlich jemand da ist, der es wirklich ernst und gut mit mir meint."
Im ersten Jahr wurden insgesamt sieben Personen betreut, vier davon sind gestorben, zwei konnten entlassen werden und einer ist zurückgekehrt. Es seien Menschen gekommen, "die völlig aus der Bahn geworfen wurden, die in ein Suchtverhalten abgeglitten sind und den Kontakt zur Gesellschaft und zu anderen Menschen verloren haben", so Holzmann.
(Spenden: VinziDorf-Hospiz, IBAN: AT24 2081 5000 4069 2659)
Quelle: kathpress