Deutschförderklassen: Wiener Familienverband stützt Ministerpläne
Der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) unterstützt das von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) angekündigte Modell eigener Deutschförderklassen in Volksschulen. Allerdings benötigten diese für die Maßnahme vermehrte Ressourcen, die - etwa von der Wiener Stadtregierung - vom Bund einzufordern seien, hieß es am Mittwoch in einer Presseaussendung der Verbandsvorsitzenden Barbara Fruhwürth.
"Sinnvoller Unterricht, der allen Schülern etwas bringt, ist nur mit ausreichenden Deutschkenntnissen möglich. Daher stehen wir hier hinter den Plänen des Unterrichtsministers", betonte Fruhwürth. Die geplanten Deutschförderklassen seien eine "pädagogisch sinnvolle Maßnahme, die Integration erleichtert und die berufliche Zukunft der betroffenen Schüler verbessert".
Kritik, wonach durch das Modell Klassen zerrissen und stabile Beziehungen gefährdet werden, kann die KFVW-Vorsitzende nach eigener Aussage nicht nachvollziehen. In Faßmanns Plänen sei auch ein gemeinsamer Unterricht in einigen Fächern angedacht; dadurch bleibe die Klassengemeinschaft bestehen.
Nach den Regierungsplänen sollen Kinder, die nicht ausreichend Deutsch können, schon ab Beginn des nächsten Schuljahres im September in separaten Klassen Sprachunterricht erhalten - und zwar im Ausmaß von 15, statt bisher 11 Stunden pro Woche in der Volksschule. Die restliche Zeit sollen die am Unterricht in ihrer Stammklasse teilnehmen. Noch bis Donnerstag ist der entsprechende Ministerialentwurf in der parlamentarischen Begutachtungsphase.
An dem Vorhaben gibt es teils vehemente Kritik. Die Pläne seien pädagogisch widersinnig, hätten zur Folge, dass bestehende Klassen zerrissen werden und stellten Schuldirektoren vor unlösbare organisatorische Aufgaben, meinte etwa der Wiener Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Mittwoch und bezeichnete den Entwurf des Bildungsministeriums als "undurchführbar".
Quelle: kathpress