Wien: Caritas-"Freizeitbuddys" unterstützen Menschen mit Demenz
Die Caritas der Erzdiözese Wien will Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen aktivieren und zurück in die Mitte der Gesellschaft holen. Die Organisation sucht deshalb Freiwillige, die als "Freizeitbuddys" in Wien und im südlichen Niederösterreich regelmäßig Zeit mit Betroffenen verbringen. "Das können Museumsbesuche, Spaziergänge, Lokalbesuche oder andere Aktivitäten sein. Die Zeit ohne die zu betreuende Person können die Angehörigen nach Belieben verbringen", erläuterte Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner am Freitag vor Journalisten die Idee hinter dem Projekt "Vergessen wie's geht?".
Ziel der Aktion ist eine verstärkte soziale Teilhabe Betroffener und in Folge eine Steigerung deren Lebensqualität. Denn:
Oft ziehen sich Demenzkranke und ihre Angehörigen aus der Öffentlichkeit zurück. Bedingt durch die Vergesslichkeit dominiert die Angst, etwas Falsches zu tun, der Rückzug in die private Umgebung ist die Folge.
Auch pflegende Angehörige seien aufgrund der meist durchgehend notwendigen Anwesenheit von Isolation sowie hoher psychischer und physischer Belastung betroffen.
Die nun von der Caritas gesuchten "Freizeitbuddys" sollten Zuverlässigkeit, Einführungsvermögen, Verständnis für Menschen mit Demenz mitbringen und regelmäßig ein bis zwei Stunden Zeit haben. Die Freiwilligen erhalten vor Beginn ihres Engagements eine Einschulung. Gesucht werden außerdem noch Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen, wie etwa Museen, Tiergärten, Konzerthäuser oder Volkshochschulen.
Unterstützt wird die Organisation bei dem Projekt vom "Haus der Musik" in Wien. Geplant sind Workshops, in denen Musikpädagoginnen den Freiwilligen einen Überblick darüber geben, was das Museum an musikalischen Impulsen und Erlebnissen zu bieten hat. Gemeinsam werden dabei geeignete Vermittlungsstrategien entwickelt, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Menschen orientierten, kündigte Direktor Simon K. Posch an. Musik sei ein guter Anknüpfungspunkt bei Menschen mit Demenz, da gespeicherte musikalische Erinnerungen lange abrufbar bleiben.
Experten schätzen die Zahl der demenziell erkrankten Menschen in Österreich auf 130.000. Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung müsse mit mehr als einer Verdoppelung der Erkrankten bis 2050 gerechnet werden. Derzeit wird das Projekt "Vergessen wie's geht?" ohne finanzielle Unterstützung betrieben. Die Caritas der Erzdiözese bittet daher um Spenden unter IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000; BIC: GIBAATWWXXX; Kennwort: Freizeitbuddys Demenz.
Quelle: kathpress