Thema Kircheneinheit: Video-Kompendium von "Pro Oriente"
"Pro Oriente" setzt im Medienzeitalter auf animierte Wissenschaftsclips: Die Stiftung antwortet mit zwölf Videos namens "Kompendium Ökumene" auf die Herausforderung, ökumenisches Grundkenntnisse an eine jüngere Generation weiterzugeben. Dahinter stehe das Problem, dass ökumenische Bewegungen nur im "Westen der 1980er Jahren erfolgreich" gewesen sei, erklärte Projektkoordinatorin Regina Augustin bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien. Sie bezweifelte, ob das "ökumenische Basiswissen der Fachleute" bis in jede Pfarrgemeinde vorgedrungen sei. Die jüngere Generation habe zudem ein "postkonfessionelles Verständnis von Christsein", bei dem es nicht mehr um Konfessionen gehe, sondern um die Frage "Wo fühle ich mich wohl?". Genau hier brauche es "fundierte und unterhaltsame Information".
Ökumenischen Grundsätze wie der friedliche Dialog, Respekt, Wertschätzung der gemeinsamen christlichen Wurzeln und die Akzeptanz des anderen seien für das gesellschaftliche Zusammenleben aber bis heute wichtig, zeigte sich Augustin überzeugt. Darum stelle die Ökumene eine "gesellschaftliche Notwendigkeit dar", so die Theologin.
Die Videos seien eine einfache Methode, um Wissen weiterzugeben, meinte der Regisseur und Initiator des Projektes, Igor Bararon. Er wolle mit Hilfe von Animationen, Bildern und einer verständlichen Sprache informieren und auf die bestehenden Herausforderungen der Ökumene hinweisen. Die zwölf Episoden seien zudem ein Beitrag gegen eine "anti-wissenschaftliche-Bewegung", die "nur schnelle Information ohne Inhalt" wolle, so Bararon.
Ökumenische Geschwisterlichkeit
Für Augustin und Bararon geht es um ein Wiederentdecken der "ökumenischen Geschwisterlichkeit", die in vielen Familien und Freundschaften schon gelebt werde. So sei Ökumene einerseits ein von der Kirchenbasis getragenes Phänomen und andererseits ein von den Kirchenleitungen betriebenes Projekt.
Das Problem sei heute aber nicht mehr die fehlende Akzeptanz, sondern das schwindende Wissen, meinte Augustin. Es gebe eine Kluft zwischen der "älteren Generation von ökumenebewussten Christen", die um die Verschiedenheiten, Gemeinsamkeiten, Hürden und Errungenschaften der ökumenischen Bewegung wisse, und der jüngeren Generation, der dieses Bewusstsein fehle. Für Augustin sind die Jungen - wie sie sagte - aber sogar "ökumenischer" als die Alten, da sie ihre eigene kirchliche Zugehörigkeit nicht mehr abgegrenzt von den "anderen Konfessionen" sehen würden.
Das Medienprojekt "Kompendium Ökumene" wird aktuell online via Social Media, Youtube und Homepage verbreitet. "Zielgruppe sind alle religiös interessierten Internetnutzer und die Schulen", erklärte Augustin. (Infos: www.pro-oriente.at/KompendiumOekumene/)
Quelle: kathpress