Benedikt XVI.: Gegensatz zu Franziskus ist "törichtes Vorurteil"
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat die Kontinuität zwischen sich und seinem Nachfolger Franziskus betont. Es sei ein "törichtes Vorurteil, demzufolge Papst Franziskus nur ein Praktiker ohne besondere theologische oder philosophische Bildung wäre, während ich einzig ein theoretischer Theologe gewesen sei, der wenig vom konkreten Leben eines heutigen Christen verstanden hätte", schrieb Benedikt XVI. in einem Grußwort aus Anlass der Vorstellung einer Buchreihe zur Theologie von Papst Franziskus am Montag in Rom.
Die elf kleinen Bände zu Aspekten der Lehre und des Denkens von Franziskus zeigten den amtierenden Papst im Gegenteil als "Mann von tiefer philosophischer und theologischer Bildung", so Benedikt XVI. Sie verwiesen damit auch auf "die innere Kontinuität zwischen den beiden Pontifikaten, wenngleich mit allen Unterschieden in Stil und Temperament".
Benedikt XVI., der von 2005 bis 2013 amtierte und als einer der herausragenden christlichen Theologen des 20. Jahrhunderts gilt, begründete in seinem Grußwort auch, weshalb er die Bitte um eine kurze theologische Einleitung zu der Reihe abgelehnt hatte. Er habe sich sein ganzes Leben hindurch nur zu Büchern geäußert, die er auch wirklich gelesen habe, schrieb der bald 91-Jährige.
Die elfteilige Buchreihe stellt eine Einführung in das theologische Denken von Papst Franziskus anlässlich des fünften Jahrestags seiner Wahl dar. Zu den Autoren des Werks mit dem italienischen Titel mit dem Titel "La Teologia di Papa Francesco" (Die Theologie von Papst Franziskus) zählen der emeritierte Münsteraner Fundamentaltheologe Jürgen Werbick mit einem Beitrag über das Gottesbild von Franziskus, der emeritierte Tübinger Dogmatiker Peter Hünermann mit der Anthropologie des Papstes, sowie Lucio Casula, Carlos Maria Galli, Santiago Madrigal Terrazas, Aristide Fumagalli und Juan Carlos Scannone.
Herausgegeben ist die Reihe von Roberto Repole, Vorsitzender der italienischen Theologenvereinigung. Eine Übersetzung der 112 bis 192 Seiten umfassenden Bände im Oktavformat in andere Sprachen ist geplant. Eine deutsche Ausgabe besorge der Patmos Verlag, hieß es; die Originalausgabe erschien in der Vatikanischen Verlagsbuchhandlung.
Quelle: kathpress