Fastenwürfel-Aktion: Diözese St. Pölten sammelt für Peru-Projekt
175.000 aus Karton gefertigte "Fastenwürfel" hat die Diözese St. Pölten auch heuer wieder an Haushalte verteilt - verbunden mit der Bitte, in den Wochen vor Ostern den Konsum einzuschränken, einen dem Ersparten entsprechenden Geldbetrag im Würfel zu sammeln und den Inhalt an Notleidende zu spenden. Mit den Einnahmen finanziert die Diözese u.a. Lebensmittel, Medizin und Moskitonetze für die Opfer von Naturkatastrophen in Peru und hilft den dort ansässigen Bauern beim Aufbau einer nachhaltigen Landwirtschaft, berichtete der peruanische Pater Juan Goicochea Calderon, der sich gerade auf Österreich-Besuch befindet, kürzlich bei einem Vortrag in St. Pölten. 2017 forderten Erdrutsche und Überschwemmungen in dem südamerikanischen Land zahlreiche Tote und zerstörten ganze Dörfer.
Die durch die Fastenaktion ermöglichte Hilfe sei "großartig" und mache einen "durch die Vernetzung der Weltkirche entfachten guten Geist" spürbar, betonte der Comboni-Missionar. Rund 300 Familien würden in Peru unterstützt mit den Einnahmen der Aktion, die sichtbar mache, "dass es von Außen viel Solidarität gibt und wie solidarisch Menschen sein können". Diese "vielen, wenn auch oft nur kleinen, positiven Schritte" stimmten den Ordensmann hoffnungsvoll. "Die Menschen halten zusammen, bauen neue Schulen oder sehen, dass der Nächste vielleicht mehr Unterstützung braucht."
Die Menschen in Europa forderte der Comboni-Missionar dazu auf, weniger zu konsumieren, denn "unser Tun hat Konsequenzen für die Bevölkerung in den ärmsten Ländern der Welt". So sei die Gier reicher Länder etwa verantwortlich für den umweltschädigenden Abbau von Mineralien oder die Rodung von Wäldern. Von den Exporterlösen würden allerdings nicht die armen Arbeiter profitieren, sondern nur die Reichen. "Die Welt wird sich nur verändern, wenn zuerst ich mich verändere", so der Ordensmann.
Im Rahmen seines Österreich-Besuchs stellte Pater Juan außerdem sein Kinderbuch "Kinder, diese Erde liegt in Euren Händen" vor, das mittlerweile auch auf Deutsch erhältlich ist. Inhaltlich kreist das Buch um die Themen Wasser, Luft, Ökosysteme, Ozeane, Tiere, Lebensmittel, Bergbau, Müll, Plastik, Klimawandel, Mobbing, Rassismus und Menschenrechte.
Pater Juan Goicochea Calderon studierte Theologie in Innsbruck und wirkte anschließend als Obdachlosenseelsorger in Nürnberg. Heute lebt und arbeitet er in San Genaro, einer Vorstadt-Pfarre der peruanischen Hauptstadt Lima. Dort engagiert er sich vor allem im Bereich der Umwelterziehung junger Menschen.
Quelle: kathpress