Caritas Socialis und Orden trauern um Walther Salvenmoser
Das CS Hospiz Rennweg, die katholischen Ordensgemeinschaften und das "Haus der Barmherzigkeit" trauern um den Werbeprofi Walther Salvenmoser. Der langjährige Partner kirchlicher Einrichtungen verstarb am Samstag, 17. Februar, im 77. Lebensjahr nach schwerer Krankheit. Salvenmoser habe mit seiner "mutigen und anderen Zugangsweise zum Tabuthema Hospiz" - umgesetzt in national und international prämierten Werbesujets - maßgeblich dazu beigetragen, "dem Hospizgedanken in den letzten zwei Jahrzehnten zum Durchbruch zu verhelfen", heißt es in einem Nachruf des CS Hospiz Rennweg vom Dienstag.
Das Hospiz Rennweg sei Salvenmoser "Herzenssache" gewesen, und er habe dafür in 18 Jahren "Unermessliches" geleistet, würdigte Christine Schäfer, Stiftungsvorstandsvorsitzende der Caritas Socialis (CS) Privatstiftung, den Verstorbenen. Dank dessen Einsatz in "polarisierenden und berührenden Kampagnen" werde das Tabuthema Hospiz in Österreich überhaupt wahrgenommen. Er sei ein "Kämpfer für die Würde des Menschen bis zuletzt" gewesen und habe mit seiner Arbeit "die Geschichte der Spenden- und Imagewerbung revolutioniert", befand auch Sabina Dirnberger-Meixner, Leitung CS-Öffentlichkeitsarbeit.
"Wir haben einen guten Freund verloren, der das Ordensleben 'begriffen' hat und es auch öffentlich auf den Punkt gebracht hat", sagte P. Erhard Rauch, langjähriger Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften, am Dienstag gegenüber "Kathpress". 15 Jahre lang war Salvenmoser die Triebfeder einer Kampagne, die mit einfachen Sprüchen einem breiten Publikum das Ordensleben näher brachte. Er habe dabei geholfen, "Inhalte in die heutige Zeit umzusetzen", so P. Rauch rückblickend über die Ordens-Sujetreihe auf Plakaten, ganzseitigen Anzeigeseiten und in Spruchbüchern.
Knappe, auf weißem Hintergrund geschriebene Botschaften seien die Ergebnisse von Salvenmosers "grenzgenialen Ideen" und seines akribischen Tüftelns gewesen, so P. Rauch über den Verstorbenen. Darunter etwa: "Sich vor Gott zu verneigen, schadet nicht den Bandscheiben", "Ob Sie an Gott glauben, ändert nichts an seiner Existenz, aber vielleicht an Ihrer", "Wenn wir sie ins Gebet nehmen, heißt das schon etwas anderes", oder auch: "Kommen Sie zu uns, wenn sie einen Ort der Stärke und nicht der Lautstärke suchen". Jede Botschaft war gefolgt von einem Hinweis auf die Katholischen Orden.
In seinem letzten Lebensjahrzehnt habe der Werbeprofi "tief nachgedacht über die menschliche Existenz" und sich gegen Ende aus "nicht unbedingt kirchlicher Bindung, aber tiefer christlicher Gläubigkeit fast ausschließlich den religiösen Projekten gewidmet", so die Einschätzung von Salvatorianerpater Rauch. Auch am Krankenbett habe Salvenmoser stets noch mit Laptop weitergearbeitet, "seine Arbeitskraft hat ihn am Leben erhalten".
Auch für das "Haus der Barmherzigkeit" war Salvenmoser elf Jahre lang - von 2002 bis 2012 - aktiv und habe dabei "sein ganzes Herzblut" in die Werbekampagne gesteckt, heißt es auf der Homepage. Nach der letzten seiner 22 Werbekampagnen für die kirchliche Pflegeeinrichtung gab es 2012 ein Dankesfest für den Kreativdirektor.
Walther Salvenmoser startete 1987 als Texter bei der Agentur GGK und zählte zu den meistausgezeichneten Kreativen Österreichs. Er erfand die "Aktion Mensch", mit der er sich zahlreichen sozialen Themen widmete, und kreierte Sujets für Non-Profit-Organisationen, die mit Werbepreisen wie u.a. dem "Goldenen Clio" oder dem "Cannes Löwe" prämiert wurden. Kardinal Christoph Schönborn verlieh Salvenmoser 2005 das "Komturkreuz des Silvesterordens", die Caritas Socialis (CS) 2012 den "Hildegard-Burjan-Ehrenpreis". Die Agentur GGK MullenLowe würdigte Salvenmoser im Nachruf als einen "großen Menschen", mit dem Spruch "Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch".
Quelle: kathpress