Grabesritter-Orden zeigt Solidarität mit Christen im Irak
Im Zeichen der Solidarität mit den aus der nordirakischen Ninive-Ebene vertriebenen Christen, die wieder in ihre von den IS-Terroristen verwüsteten Heimatorte zurückkehren, stand am Aschermittwochabend im Wiener Stephansdom das Friedensgebet der Komtureien Wien und Klosterneuburg der Grabesritter. Dabei wurde bekannt gegeben, dass sich die Grabesritter der "Aktion Heimkehr" anschließen, wie die Stiftung "Pro Oriente" berichtete.
In der "Aktion Heimkehr" arbeiten die "Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände" (AKV), "Christian Solidarity"-Österreich, "Kirche in Not"-Österreich und die "Initiative Christlicher Orient" (ICO) unter der Patronanz der "Kardinal-König-Stiftung" zusammen, um beim Wiederaufbau des Dorfes Baqofa und der benachbarten Kleinstadt Telskof zu in der Ninive-Ebene zu helfen.
Für die Ortschaft Baqofa wurde ein neuer Brunnen gegraben, der zahlreiche Familien mit Trinkwasser versorgt. Weiters gibt es u.a. finanzielle Hilfe für Familien, damit diese ihre zerstörten Häuser renovieren können. Unterstützung gibt es für die Aktion u.a. von den österreichischen Bundesländern, die 100.000 Euro zugesagt haben. Die Kardinal-König-Stiftung hat für den Bau einer Kirche in Baqofa bereits 50.000 Euro gesammelt.
Nach Telskof ist inzwischen die Hälfte der einst 1.450 christlichen Familien zurückgekehrt, wie es beim Friedensgebet im Stephansdom hieß. Demnach gibt es in der Kleinstadt 836 beschädigte Häuser, 43 sind total ausgebrannt und 66 komplett zerstört. Um ein Haus wieder bewohnbar zu machen, seien im Schnitt 7.000 US-Dollar notwendig, hieß es.
Beim Friedensgebet wurde auch an den Solidaritätsbesuch des Linzer Diözesanbischofs Manfred Scheuer - in seiner Eigenschaft als Präsident der "Kardinal-König-Stiftung" - in der Ninive-Ebene im Februar 2017 erinnert. Der Bischof habe damals an die Öffentlichkeit in Österreich appelliert: "Wir dürfen die Christen im Irak nicht im Stich lassen". Daran wollten sich nun auch die Grabesritter orientieren.
500 Grabesritter in Österreich
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem (kurz: Grabesritter) hat in Österreich rund 500 Mitglieder in zwölf Komtureien. Großprior (geistlicher Leiter) der österreichischen Statthalterei des Ordens ist der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser. Mit Ende Februar wird ihm der Wiltener Abt Raimund Schreier in diesem Amt nachfolgen. Zu den prominentesten Mitgliedern in Österreich zählt u.a. Kardinal Christoph Schönborn.
Der Ritterorden entstand aus einem mittelalterlichen Brauchtum, bei dem adelige Pilger am Heiligen Grab zu Jerusalem zum Ritter geschlagen wurden. Der heutige Orden, eine eigenständige juristische Person des Kirchenrechts, ist eine vorwiegend von Laien getragene, humanitäre Organisation zur Unterstützung der im Heiligen Land lebenden und von den politischen Auseinandersetzungen betroffenen Christen. Die Grabesritter unterstützen etwa den Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen in Israel, Jordanien und Palästina mit jährlichen Millionenbeträgen. Für bedürftige christliche Familien gibt es finanzielle Soforthilfen.
Quelle: kathpress