Barmherzige Brüder: Fotografier-Verbot in Linzer Ordensspital
"Bitte keine Fotos!": Mit diesen Schildern weist das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz auf das Fotografier-Verbot im Spital hin. Das Krankenhaus reagiert damit auf einen zunehmend problematischen Gebrauch von Smartphones. Angehörige und Patienten fotografieren und filmen damit im Krankenhaus und veröffentlichen die Aufnahmen in sozialen Medien. Zum Problem werde das, "wenn der medizinische Ablauf beeinträchtigt oder Mitarbeiter und andere Patienten gefilmten und fotografiert werden", denn das verletzte den Datenschutz, erläuterte Christof Bocksrucker, stellvertretender ärztlicher Leiter der Barmherzigen Brüder, am Donnerstag in den "Oberösterreichischen Nachrichten".
Theoretisch sei es möglich, Menschen, die das Fotografier-Verbot ignorieren, des Hauses zu verweisen. "Aber wir wollen keinen konfrontativen Weg beschreiten, sondern aufklärend wirken. Ich denke, dass die Menschen aus Unwissenheit und Gedankenlosigkeit so handeln", sagte Bocksrucker. Und auch in anderen Spitälern kenne man das Problem. Ein Fotografier-Verbot gibt es etwa auch im Linzer Kepler-Universitätsklinikum und im Landeskrankenhaus Steyr.
Rein rechtlich sei ein Regulieren und Untersagen der Handy-Nutzung in Krankenhäusern möglich, erläuterte der auf Medienrecht spezialisierte Linzer Anwalt Winfried Sattlegger in der Tageszeitung. Spitäler könnten sich auf ein "Hausrecht" berufen oder die Smartphone-Nutzung dort verbieten, "wo durch die Handy-Strahlung technische Einrichtungen betroffen wären". Eine Rolle spiele außerdem der Persönlichkeitsschutz "unbeteiligter Dritter". Dieser sei besonders bei Spitalspatienten und Kindern rigoros, so der Experte.
Quelle: kathpress