Ausstellung auf Schallaburg über christliche Kultur in Byzanz
Ab 17. März ist die Schallaburg (Niederösterreich) Schauplatz der Ausstellung "Byzanz und der Westen. Tausend vergessene Jahre". Die Schau zeichnet die Entwicklung der zutiefst vom Christentum geprägten byzantinischen Kultur nach, die von der Kontinuität des römischen politischen und religiösen Systems, aber auch des Lebensgefühls im oströmischen Reich gekennzeichnet war, während im Westen des römischen Imperiums der Einbruch der Germanenstämme zu dramatischen Veränderungen führte.
Das später - erst in der Zeit der Renaissance - mit dem Titel "Byzanz" bezeichnete oströmische Reich bildete tausend Jahre hindurch den Gipfelpunkt der christlichen Zivilisation. Die Ausstellung in der Schallaburg zeigt hochrangige Kunstwerke und bedeutende archäologische Funde aus namhaften Sammlungen wie dem Louvre, der Schatzkammer von San Marco in Venedig oder dem Israel Museum in Jerusalem.
Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung in der Schallaburg ist die Reliquienverehrung, die - wie es in einer Aussendung der ökumenischen Stiftung "Pro Oriente" heißt - in der westeuropäischen Darstellung seit der Aufklärung "oft magisch fehlinterpretiert" werde. Für die Christen des Ostens hätten Reliquien - also Erinnerungsstücke an große Heilige oder wichtige Ereignisse der Heilgeschichte - vor allem eines bedeutet: eine "Einladung zur Ausrichtung des eigenen Lebens am Programm des Evangeliums". Das gelte auch heute noch.
In Konstantinopel, der Hauptstadt des oströmischen Reiches, wurden kostbarste Reliquien gesammelt wie die Dornenkrone Jesu, Teile des "wahren Kreuzes" und weitere Schätze. Nach der Plünderung Konstantinopels im Kontext des vierten Kreuzzugs zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelangten unzählige Reliquien in den Westen - auch Teile des Wiener Domschatzes sind byzantinischer Herkunft. Auf der Schallaburg wird ein einzigartiges Kreuznagelreliquiar aus dem Domschatz Essen ebenso erstmals in Österreich zu bestaunen sein wie ein aufwendig gestaltetes Kreuzreliquiar aus dem ungarischen Esztergom. (Infos: www.schallaburg.at)
Quelle: kathpress