Finanzierung: Ordensspitäler rechnen mit sinnvoller Lösung
Zwischen der Stadt Wien und den Wiener Ordensspitälern laufen derzeit Gespräche über die gemeinsamen Finanzierungsvereinbarungen. Betriebsräte einzelner Spitäler warnen vor Kürzungen. Die Ordensspitäler zeigen sich hingegen zuversichtlich. "Die Verhandlungen sind schwierig, aber konstruktiv. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Ordensspitäler gemeinsam mit der Stadt Wien eine sinnvolle Lösung erarbeiten", erklärte die Kommunikationsleiterin der Vinzenz-Gruppe, Annemarie Kramser, am Montag gegenüber "Kathpress".
Die Wiener Ordensspitäler sind Anlaufstelle für ein Fünftel aller Patienten in Wien, sie kommen damit einem Versorgungsauftrag nach, weshalb sie von der Stadt einen Zuschuss von 66,8 Millionen Euro pro Jahr erhalten. Geregelt ist das in einer Finanzierungsvereinbarung, die bis 2020 abgeschlossen wurde.
Die Bedenken einzelner Betriebsräte könne man grundsätzlich verstehen, sagte Kramser. Diese hatten gegenüber dem ORF davor gewarnt, "dass die bestehende Finanzierungsvereinbarung einseitig aufgeschnürt werden soll und hier sozusagen Sparmaßnahmen geplant sind", so Helga Kien, Betriebsrätin des orthopädischen Spitals Speising. Bisher gibt es allerdings weder von der Stadt Wien noch von Seiten der Ordensspitäler eine Bestätigung dafür.
Außerdem würden hier zwei Themen vermischt, "die unabhängig voneinander bestehen", merkte Kramser an: Stein des Anstoßes sei nämlich weniger die Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt Wien, sondern die Umsetzung eines kürzlich eingeführten, alle Wiener Ordensspitäler umfassenden, Kollektivvertrags. Dieser habe für die Mitarbeiter eine überdurchschnittliche Erhöhung des kollektivvertraglichen Mindestgehalts mit sich gebracht und erstmals die lange angestrebte Angleichung der Einkommen an jene der öffentlichen Spitäler erreicht. Bisher seien die Gehälter der Mitarbeiter in den Wiener Ordenskrankenhäuser nämlich geringer als jene in den städtischen Krankenhäusern gewesen, räumte Kramser ein. Einzelne Ordensspitäler hätten deshalb in den vergangenen Jahren spitalsinterne Regelungen getroffen, um diese Differenz abzufedern.
Mit Umsetzung des neuen Kollektivvertrags könnten für neu eintretende Mitarbeiter die "Extras" der zuvor bestehenden Betriebsvereinbarungen nicht aufrecht erhalten werden. "Hier gibt es massiven Widerstand seitens der Betriebsräte einiger Häuser", wies Kramser hin. Mit den Verhandlungen mit der Stadt Wien habe das allerdings nichts zu tun.
Quelle: kathpress