Fasching: Amstettener "Kabarettpfarrer" Reisinger im ORF
In der Faschingszeit erheitern viele Priester die Gläubigen mit witzigen und pointierten Predigten. Einer, der das seit Jahren praktiziert, ist "Kabarettpfarrer" Herbert Reisinger, Pfarrer in Langenhart (NÖ; Bezirk Amstetten), der am 13. Februar bei der Barbara Karlich-Show im ORF auftreten wird. Reisinger brachte mit seinen Pointen Pfarrsäle und andere Veranstaltungshallen schon oft zum Beben.
Der Fanklub von Pfarrer Reisinger freut sich auch auf die nächsten Tagen, wenn der "Star" in Scheibbs und Kirchberg/Pielach auf treten wird. Der Erlös geht dabei an soziale Zwecke. Unter dem Titel "P wie Priester. Heiteres & Herbert" gibt Pfarrer Reisinger Einblicke in das Leben als Pfarrer. Zuschauer erfahren - übrigens regional abgestimmt - unter anderem Folgendes: Wie wohnt ein Pfarrer? Warum kann er auf einen Fernseher verzichten? Welche Bedeutung hat der Mond in Bezug auf das Leben einer Pfarre und warum sei dieser eigentlich an allem schuld? Und überhaupt: Was hat die Rettungsgasse mit dem Zölibat zu tun?
Wie die Diözese St. Pölten am Sonntag berichtet, war Reisinger ursprünglich Sportartikelverkäufer in Amstetten. In den Mittagspausen suchte er oft die Kirchen von Amstetten auf und betete viel. 1997 entschloss sich Reisinger, ins St. Pöltner Priesterseminar einzutreten. Es sei ein bewusster Schritt gewesen, den er mit Freude getan habe und dieser feste Entschluss trage ihn bis heute. 2004 empfing er die Priesterweihe, jahrelange war er danach Diözesanjugendseelsorger, bis er 2014 nach Langenhart wechselte.
Erste Auftritte hatte Reisinger bereits in seiner Seminaristenzeit. Das Canisius-Heim Horn war eine erste Bühne, auf der er bei Faschingsveranstaltungen mitwirkte. Andere ermutigten ihn: "Nutze das doch für die Jugendpastoral!" Immer wieder stellte er Überlegungen an, wie er sein Talent nützen könnte, immer wieder hatte er kleinere Auftritte. Selbst die Gottesmutter Maria spielte er schon - allerdings nichts als Parodie. Seinen Durchbruch schaffte er bei der Feier zu seinem 40. Geburtstag, als der Erfolg seines Kabaretts "P wie Priester" überwältigend war. Dazu kam eine breite mediale Berichterstattung, unterstützt wird er vom Pfarrteam.
Ein weiterer St. Pöltner "Faschingspfarrer" ist Johann Zarl, Pfarrer von St. Valentin (Bezirk Amstetten). Er trat auch mit einem Clown in der Kirche auf. Der St. Valentiner Priester bezieht sich auch auf den Papst: "Unser Papst Franziskus überzeugt mit Humor und mit seinem Zugehen auf die Menschen. Da haben wir ein großartiges Beispiel. Franziskus mag es auch nicht, wenn die Leute griesgrämig sind, das passt einfach nicht zu Christen, die das Evangelium haben, also die Frohe Botschaft."
Zarl kann aber auch noch auf einen der beliebtesten Heiligen der Kirche verweisen, auf den legendären heiligen Jugendseelsorger Don Bosco, der vor 200 Jahren zur Welt kam: "Der Teufel mag keine fröhlichen Menschen!" Bei Gott sei es umgekehrt, diese Lebensfreude wolle die Kirche auch den Menschen vermitteln.
Weitere "großartige Faschingsprediger" in der Diözese St. Pölten sind laut Aussendung Rupert Grill, Pfarrer von Zeillern und Manfred Heiderer in Sindelburg. Als witzig gelten weiters P. Pius Maurer, Prior vom Stift Lilienfeld, oder Pfarrer Martin Grüßenberger aus Ollern.
Quelle: kathpress