Orden mahnen starken Sozialstaat und geeintes Europa ein
Zum Plädoyer für einen starken Sozialstaat und ein geeintes Europa wurde der diesjährige Medienempfang der Ordensgemeinschaften Österreich. Die Spitzen der heimischen Ordensgemeinschaften hatten dazu am Dienstagabend Medienschaffende aus ganz Österreich in das Kloster "St. Michael" der Salvatorianer in der Wiener Innenstadt geladen. Sr. Beatrix Mayrhofer, Vorsitzende der Vereinigung der Frauenorden, bekräftigte in ihren Begrüßungsworten den Einsatz der Orden für die Europäische Integration, die über die Grenzen der EU hinausgehen müsse.
Mayrhofer erinnerte u.a. an den Kongress "(Re)thinking Europa" im vergangenen Oktober im Vatikan, der unter reger Beteiligung auch von Ordensvertretern abgehalten wurde. Dabei hatte auch Papst Franziskus zu einer Wiederbesinnung auf das Solidaritätsprinzip in Europa aufgerufen. Vor allem auch die Christen seien aufgefordert, sich dafür einzusetzen, sagte Mayrhofer.
Auch die Äbtissin der bayrischen Abtei Waldsassen, Laetitia Ferch, nahm in ihrem Grußwort den Gedanken der Europäischen Integration auf. Sie erinnerte daran, dass ihre Abtei, nur wenige Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt, früher am "Ende der Welt" gelegen war. Heute befinde sich Waldsassen im "Herzen Europas".
Männerorden-Vorsitzender em. Abt Christian Haidinger mahnte in seinem Grußwort soziale Gerechtigkeit ein. Die moralische Stärke einer Gemeinschaft zeige sich zuallererst in ihrer Politik gegenüber den Schwächsten. Scharf ging der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften mit populistischen Politikansätzen ins Gericht, die sozial Schwache, Flüchtlinge und Migranten zu Sündenböcken machten.
Gastgeber des heurigen Medienempfangs waren die Salvatorianer, die 2018 den 100. Todestag ihres Gründers P. Franziskus Jordan (1848-1918) begehen. Die Salvatorianer haben weltweit 1.200 Mitglieder in mehr als 40 Ländern. In der österreichischen Provinz wirken derzeit 27 Ordensmänner in Niederlassungen in Wien-St. Michael, Margarethen am Moos und Mistelbach. Der länderübergreifende Einsatz der Salvatorianer wird u.a. dadurch deutlich, dass zur österreichischen Provinz auch eine Niederlassung im rumänischen Temesvar (Timisoara) gehört, wo die Patres eine Reihe von Sozialprojekten betreiben, wie Provinzial P. Josef Wonisch erläuterte.
Am Sterbetag P. Jordans (8. September) findet in der Michaelerkirche in der Wiener Innenstadtkirche ein Festgottesdienst statt, zelebriert vom Superiorenkonferenz-Vorsitzenden Haidinger unter Mitgestaltung von Frauenorden-Präsidentin Mayrhofer, sowie Vertretern des Salvatorianerordens. Vorgestellt wird dabei auch die Broschüre "Vertrauen, vernetzen, verkünden" mit salvatorianischen Lebenszeugnissen.
Quelle: kathpress