Wien: Internationale Konferenz nimmt Antisemitismus in den Blick
Das Thema Antisemitismus steht im Mittelpunkt einer Konferenz Ende Februar an der Universität Wien. Internationale Experten diskutieren von 18. bis 22. Februar unter dem Titel "An End to Antisemitism!". Veranstaltet wird die Konferenz von der Universität Wien in Kooperation mit der New York University, der Tel Aviv University und dem "European Jewish Congress". Die Konferenz versteht sich als "direkter Handlungsaufruf" angesichts eines "weltweit zunehmenden Antisemitismus seit der Shoah vor 70 Jahren" und will Antisemitismus nicht nur erforschen, "sondern der Judenfeindlichkeit in Gegenwart und Zukunft vorbeugen", heißt es dazu auf der Veranstaltungs-Website.
Eröffnet wird die Konferenz am 18. Februar um 17 Uhr im Festsaal des Wiener Rathauses. Einleitende Worte sprechen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der Präsident des "European Jewish Congress", Moshe Kantor. Festredner ist der französische Philosoph Bernhard-Henri Levy.
Die etwa 150 Vortragenden kommen aus den USA, Kanada, Israel, Lateinamerika, Australien sowie aus verschiedenen europäischen Staaten. Unter ihnen sind namhafte politische und religiöse Vertreter wie Katharina von Schnurbein (Antisemitismus-Beauftragte der EU), Natan Sharansky (Chairman der Jewish Agency), Andrew Baker (American Jewish Commitee und OSCE), Irwin Cotler (ehemaliger Justizminister und Attorney General of Canada), Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (Apostolischer Administrator des lateinischen Patriachats von Jerusalem), Imam Hassen Chalgoumi (Präsident der Conference des Imams de France), Rabbi Abraham Sorka (Rektor des Seminario Rabinico Latinoamericano) und Bischof Michael Bünker (Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Österreich).
Auf dem Programm stehen 16 thematische Blöcke, die sich unter anderem der Untersuchung der Geschichte des Antisemitismus von der Antike bis zur Moderne, seiner Reflexion in Christentum und Islam sowie in seiner gesamten Bandbreite in Fächern wie Psychologie, Soziologie, Pädagogik und Medienwissenschaften widmen.
Für das Ende der Konferenz planen die Veranstalter die Zusammenstellung eines Katalogs auf Basis der Untersuchungsergebnisse, der konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus weltweit enthalten soll. Adressiert werden soll der Katalog gleichermaßen an Politiker, religiöse Würdenträger, Juristen und Journalisten. Er soll nach dem Willen der Veranstalter spezifische Empfehlungen für kurz-, mittel- und langfristige Strategien, die den Antisemitismus weltweit eindämmen und über Generationen hinweg beenden sollen, zur Verfügung stellen. (Infos: http://anendtoantisemitismn.uivie.ac.at)
Quelle: kathpress