St. Pölten: Orden gegen Menschenhandel aktiv
Im Rahmen eines Gemeinschaftstages aller in der Diözese St. Pölten wirkenden Orden stand heuer das Thema Menschenhandel auf dem Programm. Bei der Tagung in Stift Göttweig am Sonntag zeigten Vertreter der Initiative "Solwodi" ("Solidarität mit Frauen in Not") das ganze Ausmaß der Problematik und die Hintergründe auf, wie die Diözese St. Pölten in einer Aussendung am Montag mitteilte. Etwa 96 Prozent der Prostituierten kämen aus dem Ausland und aus extremen Armutssituationen, darum verbiete es sich auch, "Prostitution schönzureden", hieß es. Die "Solwodi"-Experten und die Vertreter der Orden riefen in Göttweig die Politik auf, mehr Möglichkeiten zu schaffen, um den Frauen einen Ausstieg aus der Prostitution zu ermöglichen.
"Solwodi" bietet Schutz und Beratung für Prostituierte, die oft ohne Schulbildung, mit hohen Schulden und aus großer Not dazu genötigt werden. Aussteigerinnen werden unterstützt bei der Bewältigung des Alltags, da sie ihr Leben selber in die Hand nehmen müssen und wollen. Ebenso erhalten sie Unterstützung, wenn sie Kinder haben oder bei Behördenwegen. "Solwodi" unterhält Schutzwohnungen in Wien und Innsbruck.
Der traditionelle Gemeinschaftstag der St. Pöltner Ordensgemeinschaften wurde mit einer Vesper in der Krypta der Stiftskirche Göttweig abgeschlossen. Die Veranstaltung fand im Vorfeld des "Tages des geweihten Lebens" (2. Februar) statt. Im Gebiet der Diözese St. Pölten leben ca. 130 Ordensfrauen in 14 Niederlassungen sowie 250 Ordensmänner in acht Stiften (Altenburg, Geras, Göttweig, Herzogenburg, Lilienfeld, Melk, Seitenstetten, Zwettl) und sieben weiteren Niederlassungen.
Quelle: kathpress