Stift Geras feiert 100 Jahre "Kräuterpfarrer" Weidinger
Am heutigen Dienstag wäre der berühmte "Kräuterpfarrer" Hermann-Josef Weidinger 100 Jahre alt geworden. Das Jubiläum war Anlass für einen Festakt und Festgottesdienst am Sonntag im Stift Geras. Dem Pontifikalamt zu Ehren des berühmten Prämonstratensers und Volksbildners in der Stiftskirche stand Anton Leichtfried vor, teilte die Diözese St. Pölten am Dienstag mit. Vorgestellt wurde dabei auch die im Amalthea-Verlag erschienene Weidinger-Biografie von Karl Wanko unter dem Titel "Weil ich die Menschen liebe". Auch das im Kosmos-Verlag erschienene Werk Weidingers "Mensch und Baum" wurde aufgrund großer Nachfrage zum Jubiläum neu herausgebracht.
Weidinger kam am 16. Jänner 1918 in Riegersburg an der Grenze zu Mähren zur Welt. Früh schon zog es ihn in die Mission, wo er bereits als 20-jähriger in China mit seiner Ausbildung durch die Salesianer Don Boscos begann. Dort lernte er Buchdruck, Pressearbeit und die Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin kennen, die das Fundament für seine spätere Tätigkeit in Österreich bildeten und ihn auch darüber hinaus bekannt werden ließen.
Weidinger studierte Theologie und Philosophie, trat in den Prämonstratenserorden ein und wirkte ab 1954 als Seelsorger in Harth nahe Geras. 1980 stieg er in die Arbeit des Vereins "Freunde der Heilkräuter" in Kalstein an der Thaya ein und wurde bald durch sein mediales Auftreten bis über die Grenzen Österreichs bekannt.
"Kräuterpfarrer" Weidinger erreichte durch seine Kommentare und Ratschläge in Printmedien, Radiosendungen und TV-Beiträgen ein Millionenpublikum. Darüber hinaus verfasste Weidinger 40 Bücher. Als sein besonderer Verdienst gilt es, eine Brücke zwischen der Naturheilkunde, dem konkreten Menschen und dem kirchlichen Glauben zu bauen. Er starb 2004.
Quelle: kathpress