Linz: Michael Münzner neuer Regens des Priesterseminars
Der Jugendseelsorger der Diözese Linz und Subregens des Priesterseminars, Michael Münzner (39), wird ab 1. September Regens im Linzer Priesterseminar. Münzner folgt damit Johann Hintermaier nach, der neun Jahre lang Regens im Priesterseminar war. Hintermaier bleibt Bischofsvikar für Bildung, Kultur und Berufungspastoral und übernimmt darüber hinaus weitere Aufgaben im Domkapitel und im Mariendom.
Das Linzer Priesterseminar ist für den gebürtigen Wiener, der seit 2005 in Linz lebt, vertrautes Terrain: Münzner hat hier selbst seine Priesterausbildung absolviert. Seit 2012 unterstützt der Diözesanjugendseelsorger als Subregens den derzeitigen Regens bei dessen Aufgaben. Seit 2014 ist Münzner zusätzlich Ko-Rektor im sogenannten Propädeutikum, dem ersten Jahr der Priesterausbildung, das die neuen Priesterseminaristen aus allen österreichischen Diözesen gemeinsam absolvieren. Dieses Propädeutikum wurde im September 2015 von Horn/NÖ ins Linzer Priesterseminar verlegt. Derzeit besuchen zehn Priesteranwärter, davon zwei aus Oberösterreich, das Propädeutikum in Linz.
Seit 2011 gibt es aufgrund niedriger Seminaristenzahlen Kooperationen in der Priesterausbildung zwischen österreichischen Diözesen. Die Linzer Seminaristen studieren seit Herbst 2011 in Innsbruck, kommen aber regelmäßig ins Linzer Priesterseminar. Ab Herbst werden die Linzer Seminaristen den zweiten Studienabschnitt an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz absolvieren und ständig im Priesterseminar wohnen. Münzner zum Vorteil dieser Neuerung: "Neben dem Studium kann so auch ein stärkerer Fokus auf der pastoralen Ausbildung liegen. Das heißt, dass die Seminaristen in Pfarren mitarbeiten werden, so pfarrliches Leben stärker als bis jetzt miterleben und Erfahrungen sammeln können. Dass die Mitarbeit in den Pfarren gut ins Laufen kommt, muss sicherlich ein Schwerpunkt sein."
Begleiten möchte Münzner auch jene Hausgemeinschaft, die sich im heurigen Studienjahr gebildet hat, aus Ordensmännern, Studierenden und Religionslehrern besteht und auch ein spirituelles Leben mitgestalten und mittragen will. Teil dieser Gemeinschaft werden auch die Seminaristen sein, die in Linz studieren.
Marathonlaufen als Ausgleich
Die Herausforderung sucht der designierte Regens auch im sportlichen Bereich: Seit 2012 nimmt er regelmäßig an Marathonläufen teil und trainiert derzeit drei- bis viermal pro Woche. Lauftraining sei für ihn auch eine Hilfe im Glauben, erklärte er in einer Aussendung der Diözese Linz: "Auch der Glaube lebt von der Beständigkeit, vom Dranbleiben und davon, dass er praktiziert wird. Solange wir leben, ist unser Glaube nicht fertig, sondern in Veränderung, in Entwicklung. Vieles prägt uns und widerfährt uns. Das gilt es immer wieder neu in die persönliche Geschichte und Beziehung mit Gott zu integrieren. Und das gelingt nur dann wirklich gut, wenn wir uns um die Pflege dieser Beziehung kümmern - wenn wir nicht nachlassen Gott zu suchen, uns für ihn zu öffnen und seine Gebote zu leben."
Michael Münzner, geboren 1978 in Wien, studierte von 1999 bis 2005 katholische Fachtheologie in Wien und absolvierte anschließend das Erweiterungsstudium für katholische Religionspädagogik an der KU Linz. Von 2005 bis zu seiner Priesterweihe 2008 war er Seminarist der Diözese Linz. Erste Erfahrungen in der Seelsorge sammelte Münzner bei seinem pastoralen Einführungsjahr (2007/2008) in der Pfarre Leonding-St. Michael. Es folgten drei Jahre als Kooperator in der Pfarre Gallneukirchen (2009-2014). Zusätzlich war Münzner von 2009 bis 2014 Jugendseelsorger der Region Unteres Mühlviertel. Seit 2011 ist Michael Münzner Jugendseelsorger der Diözese Linz, Geistlicher Assistent der Katholischen Jugend Oberösterreich, Moderator der Katholischen Jungschar und Ministrantenseelsorger. Zusätzlich ist er seit 2012 Subregens im Linzer Priesterseminar und seit 2014 Zweiter Rektor im Propädeutikum, dem ersten Jahr der österreichweiten Priesterausbildung.
Das Priesterseminar in Linz wurde 1803 vom damaligen Bischof Joseph Anton Gall für die Priesterausbildung erworben. Verschiedene Zu- und Ausbauten ließen das Haus ständig wachsen und verschiedenen Einrichtungen Platz geben. Mit ca. 25.000 Besuchern jährlich gehört das Priesterseminar zu den meistfrequentierten Häusern der Diözese Linz. Diözesane Veranstaltungen, Fortbildungen und Seminare finden hier statt, einige Institute der KU Linz sind hier untergebracht, die Pädagogischen Hochschulen haben Unterrichtsräume. Darüber hinaus sind das Diözesanarchiv, das Institut Pastorale Fortbildung (IPF) und verschiedene Büros im Linzer Priesterseminar untergebracht.
Quelle: kathpress