Graz: Diözesaner Fonds warnt vor Abschaffung der Notstandshilfe
In Sorge über die von der Regierung angekündigten Abschaffung der Notstandshilfe hat sich der Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz-Seckau geäußert. Betroffene würden damit "von einer Versicherungsleistung in ein von Land und Gemeinden zu finanzierendes Unterstützungssystem ausgelagert", warnte die kirchliche Einrichtung am Donnerstag per Aussendung.
Der Fonds-Vorsitzende Peter Hochegger pochte auf die Erstellung des bislang fehlenden Konzeptes zur Neuregelung des Arbeitslosengeld-Bezugs. Diese dürfe nicht "das strukturelle Problem der Arbeitslosigkeit auf die einzelnen Betroffenen abwälzen", sondern müsse sich am Wohl der Menschen und an der Verbesserung ihrer Situation orientieren, mahnte Hochegger.
Strukturell besonders drängend sei in Zukunft die Frage des Verlorengehens von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und Digitalisierung. Hier müsse die Regierung Konzepte finden, um für "Menschen, die von der Wirtschaft nicht mehr gebraucht werden bzw. mit den Anforderungen nicht mithalten können" weiter die Teilhabe an "sinnvoller und Würde gebender Arbeit" zu sichern. Letztere sei für das Wohlergehen des Einzelnen wie auch der gesamten Gesellschaft wichtig, wird der Geschäftsführer des diözesanen Fonds, Bernhard Schwarzenegger, zitiert.
Der Fonds für Arbeit und Bildung schloss sich zudem an die Kritik der Caritas am geplanten Einfrieren der für die Beschäftigung älterer arbeitsloser Menschen gestartete "Aktion 20.000" an. Für viele Menschen sei der Zugang zum "Ersten Arbeitsmarkt" weiterhin nur schwer möglich, worauf die neue Regierung keine Rücksicht nehme. Die gute Wirtschaftslage solle für den dauerhaften Aufbau eines "Dritten Arbeitsmarktes" und für spezielle Unterstützungsprogramme genutzt werden, um Langzeitarbeitslosen Perspektiven zu geben, hieß es zu Jahresbeginn seitens der Caritas.
Quelle: kathpress