Ordengemeinschaften / Youtube
Hagenkord: Wegbrechen der Volkskirche ist Chance zum Ausprobieren
Für kirchliche Medienschaffende sind die Umbrüche und das "Wegbrechen" der Volkskirche eine Chance: Das hat der frühere Chefredakteur des deutschsprachigen "Radio Vatikan" und nunmehrige Chef vom Dienst des vatikanischen Medienportals "Vatican News", P. Bernd Hagenkord, in einem in Wien geführten Interview mit dem Medienbüro der österreichischen Ordensgemeinschaften dargelegt. Mit dem zahlenmäßigen Rückgang an Gläubigen sei es endlich möglich, völlig Neues auszuprobieren, erklärte der Medienexperte in dem am Dienstag veröffentlichten Video seine positive Sichtweise des Wandels.
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Die Kirche leide an einem "großen Kommunikationsfehler", zumal ihre obersten Vertreter bloß "reden und hoffen, dass jemand zuhört, so wie klassisch bei Predigten", analysierte der Jesuitenpater. Seinem Eindruck nach würden die meisten Menschen bloß "die ersten vier Sätze mitkriegen, dann verschwimmt das Ganze". Die Kirche komme nicht umhin darüber zu reden, was sie trage "und zwar so, dass Menschen etwas damit anfangen können", betonte Hagenkord. Geschehe dies nicht, "dann können wir auch gleich zumachen, dann braucht es uns auch nicht mehr".
Die Kirche müsse eingestehen, dass ihre Strategie nicht funktioniere und "Unfug" sei, sowie auch, dass die Relevanz ihrer Medien abgenommen habe, so der "Vatican News"-Chefredakteur. Im nächsten Schritt gelte es "dahin zu gehen, wo die Leute sind - wo es Interaktion gibt, wo man kommentieren kann, liken kann, wo man seine eigenen Sachen einstellen kann", sagte Hagenkord. Der Vatikan setze mit vaticannews.va auf die Integration von verschiedenen Medienformaten und werde auf die Nutzerbedürfnisse in den jeweiligen Ländern eingehen, kündigte der Geistliche an.
Auf eine vergleichbare Strategie der "Integrierten Kommunikation" setze man beim Medienbüro der österreichischen Orden, erklärte dessen Leiter Ferdinand Kaineder in einer Aussendung. Man sei bestrebt, bei den verschiedenen Kanälen - Printmagazin, Plakaten, Webportal, Sozialen Medien und seit 2017 verstärkt auch Online-Videos - "fokussierter und tiefgehender" zu arbeiten und alle zwei Monate andere der bestehenden Schwerpunkte zu beleuchten. Vorteile seien u.a. eine bessere "Zusammenschau" und eine Stärkung des Miteinanders in den einzelnen Gemeinschaften, Werken und Einrichtungen der Orden.
Quelle: kathpress