Neujahr: Landau ruft zu Zusammenhalt und Zuversicht auf
Caritas-Präsident Michael Landau hat für das neue Jahr zu Einsatz für Benachteiligte aufgerufen. Dieser sei für die gute Gestaltung der Gesellschaft unverzichtbar. "Zu einer guten Gesellschaft gehören faire Chancen für alle und Aufmerksamkeit für die Schwächsten an den Rändern", sagte Landau am Neujahrstag in der Ö1-Sendung "Gedanken für den Tag". 2018 könne zu einem "Hoffnungsjahr" werden, wenn jeder Einzelne mit seinen Fähigkeiten dazu beitrage, "diese Welt ein Stück schöner, ein Stück heller, ein Stück menschenfreundlicher zurückzulassen, als wir sie vorgefunden haben".
Die biblische Zusage an den Menschen zu Frieden und Heil - Landau bezog sich auf den sogenannten "Aaronsegen" im Lesungstext zum Neujahrstag, der in der katholischen Kirche als Weltfriedenstag und als Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert wird - versichere Gottes Begleitung und Handeln, lade aber zugleich auch dazu ein, "die eigenen Augen zu öffnen, hinzuhören und zu handeln", sagte der Caritas-Präsident. "Wie geht es den Menschen in meiner Nähe? Wo spüre ich, dass es eigentlich auf mich ankommt, weil andere einsam sind, Unterstützung brauchen, vielleicht ein gutes Wort oder ein Zeichen der Nähe?"
Die Not von Menschen in Österreich dürfe nicht vergessen werden, mahnte Landau. Praktisch gesehen, könne es einem selbst nicht dauerhaft wirklich gut gehen, "solange es Menschen in meiner Nähe und an anderen Orten schlecht geht. Ich kann das eigene Glück nicht am Glück der anderen vorbei entwerfen". Der Caritas-Präsident sprach zudem von einer Zusammengehörigkeit aller Menschen. Sich nicht nur um das eigene Glück, sondern auch um das der anderen zu Sorgen, sei der "Schlüssel zu einem geglückten Leben".
Besonders verwies der katholische Geistliche auf die Situation der Migranten und Flüchtlinge. Diese als "Menschen auf der Suche nach Frieden" zu sehen - wie von Papst Franziskus in dessen Botschaft zum diesjährigen Weltfriedenstag gefordert - sollte ein "Leitmotiv" sein, denn: "Wir alle sind auf die ein oder andere Weise Menschen auch auf der Suche nach Frieden." Diesen Suchenden im Gegenüber zu erkennen, lasse "sich selbst ein Stück weit im Anderen entdecken", gestehe jedem die Menschenwürde zu und sei dabei ein Gegenstück zur Ausgrenzungsrhetorik, zum Säen von Zwietracht und zum Schüren von Ängsten.
Quelle: kathpress