Landtagswahlen: Schwarz hofft auf "Wettbewerb um beste Ideen"
Diözesanbischof Alois Schwarz fordert im Vorfeld der für März 2018 angesetzten Landtagswahlen in Kärnten zu einem konstruktiven Gesprächsklima und gegenseitigen Respekt auf. Die "positive Grundstimmung" im Land müsse sich im Wahlkampf als "Wettbewerb um die besten Ideen" für die Zukunftsfähigkeit in Kärnten äußern, betonte Schwarz in der aktuellen Ausgabe der Zeitung "Meine Woche". Eine "hohe Verantwortung" schrieb er dabei den Medien zu. Deren Aufgabe sei es, objektive Informationen zu vermitteln. Gewählt wird in Kärnten am 4. März 2018.
User sozialer Medien ermutigte der Bischof dazu, sich mit einem "guten Wort" oder einer "positiven Perspektive" an Diskussionen über Sachthemen zu beteiligen, anstatt gezielt Unwahrheiten in Umlauf zu bringen und einander zu beschimpfen. Vertreter der Politik mahnte er zu gegenseitigem Respekt. Sie müssten auch nach der Wahl "gut miteinander für dieses Land arbeiten können".
"Große Sorge" machten ihm Abwanderungsbewegungen und Abnahme der Bevölkerungszahl in Kärnten, so Schwarz. Es gelte die "Schönheit und Differenzierung" des eigenen Landes zu erhalten, um so weiterhin Touristen anzuziehen. Wichtig ist ihm auch der Ausbau der Infrastruktur, "damit wir die Menschen in den Tälern nicht als den Rand sehen, sondern als Herzstück". Die künftige Landesregierung stehe vor der Herausforderung, Kärnten den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft zu zeigen, sagte Schwarz. Er sicherte dafür die Hilfe der Kirche zu.
Wir werden uns als Kirche einbringen, wo wir können, um die Herzkraft der Menschen zu stärken und ihre Freude an diesem Land zu festigen.
Weihnachten "ein Weltkulturerbe"
Weihnachten ist nach den Worten des Bischofs "ein Weltkulturerbe", das Gläubige und "Nicht-Gott-Verbundene" gleichermaßen anziehe und einen "Sehnsuchtsraum" eröffne. Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes sei als "Begleitprogramm durchs ganze Leben" zu verstehen, denn Gott sei auch im Alltag an der Seite des Menschen.
Die Weihnachtsbotschaft fordere dazu heraus, "Boten des Friedens zu werden" und durch ein gutes Wort, ein gutes Werk, durch Aufmerksamkeit und Ermutigung die Saat des Friedens auszusäen, betonte der Bischof auch in der aktuellen Ausgabe der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag". Den mit Weihnachten verbundenen Konsum sieht Schwarz differenziert. Einem Wirtschaftswachstum, das zu Investition und Wertschöpfung führt, könne er durchaus etwas abgewinnen. Am Ende komme es allerdings auf den "zukunftsbauenden Umgang" mit dem täglichen Bedarf an, der nachhaltig und ökologisch sein müsse. Das bedeute, Geld nicht sofort wieder auszugeben, sondern so zu investieren, damit auch die nächste Generation Freude habe, im Land zu leben und zu arbeiten.
Mit dem Weihnachtsfest verbindet Schwarz auch den Wunsch nach dem Erhalt der Spendenfreudigkeit der Österreicher. Dem Land attestiert er eine "große solidarische Kraft" und eine "ganz große Hilfsbereitschaft", durch die viel Not gelindert werde.
Texte der Diözesansynode neu entdecken
Die 2022 bevorstehenden Feierlichkeiten zu 50 Jahre Diözesansynode sieht der Bischof als Chance, die von der Begeisterung des Konzils geprägten Texte neu zu entdecken. "Wir sollten in diese Begeisterung von damals einsteigen, um für heute neue Formen zu suchen, wie das Christsein in unserem Land gelebt werden kann." Insofern brauche es auch kein neues Seelsorgeprogramm, "sondern wir müssen den pastoralen Weg, wie er damals formuliert wurde, umsetzten".
Anlässlich des für 2020 anstehenden 100-Jahr-Jubiläums der Volksabstimmung in Kärnten wünscht sich Schwarz eine "Offenheit für die sprachliche Vielfalt" im Bundesland und für die "Bereicherung, die die slowenische und die deutschsprachige Kultur in Kärnten auszeichnet". Es brauche die geistige und geistliche Kraft aller, für die Kärnten Heimat ist, um das Land wirtschaftlich, kulturell, gesellschaftlich, aber auch christlich in eine gute Zukunft zu führen.
Quelle: kathpress