"Aktion Leben" hofft auf eigenes Familienministerium
Kurz vor dem erwarteten Abschluss der Koalitionsverhandlungen hat die "Aktion Leben" ÖVP und FPÖ dazu aufgerufen, Familien-relevanten Themen durch ein eigenes Familienministerium genügend Gewicht zu geben. Ein solches könne darauf achten, "dass die Agenden der Kinder und ihrer Eltern in allen anderen politischen Feldern oberste Priorität erhalten und Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf Familien hin überprüft werden", erklärte "Aktion Leben"-Generalseketärin Martina Kronthaler am Donnerstag in einer Aussendung.
Besonders notwendig sei es laut dem überkonfessionellen Verein, schwangere Frauen zu entlasten, konkret durch spezialisierte Schwangerenberatung und deren Bewerbung sowie durch leistbaren Wohnraum. Sorge der Staat dafür, dass es Kindern und ihren Eltern von Anfang an gut gehe, erspare er sich viele Folgekosten, die aus einer belasteten Zeit der Schwangerschaft und Geburt resultieren. Verbessert würden damit zudem auch die Bindungsfähigkeit und die Bildungschancen der Kinder.
Die "Aktion Leben" verwies dabei auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse über vorgeburtliche Prägungen und die Wirkungen starker Belastungen der Mütter - wie etwa existenzielle Unsicherheiten - auf das Frühgeburts- und Krankheitsrisiko des ungeborenen Kindes sowie auf dessen Umgang mit Stress. Zusammenhänge etwa mit Erkrankungen des metabolischen Systems, mit Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Fettleibigkeit und Diabetes seien "gut erforscht, in den Überlegungen der Politik aber noch nicht angekommen", so Kronthaler.
Spezialisierte Schwangerenberatung, die auch das Wissen um die Bedeutung vorgeburtlicher Lebenszeit eingehe, müsse ausgebaut und im Sinne der betroffenen Frauen ständig beworben werden, zudem sei ein Hilfsfonds für schwangere Frauen in belasteten Situationen dringend nötig, so die "Aktion Leben". Familien mit kleinen Kindern sollten auch von der Sozialpolitik mit besonderem Vorrang entlastet werden, weiters seien leistbarer Wohnraum für alleinerziehende Mütter und Familien mit mehreren Kindern und zusätzliche Mutter-Kind-Wohneinrichtungen zu schaffen. Schon in der Schule solle das Lebenswissen über die Bedeutung der Entlastung Schwangerer vermittelt werden.
Auch in der nächsten Regierung werde der Verein "Aktion Leben" politisch aktiv bleiben, kündigte Kronthaler an. Ein erstes wichtiges Ziel sei dabei die Umsetzung einer anonymen Statistik von Abtreibungen und die Erforschung deren Gründe. Diese war von der Bürgerinitiative "Fakten helfen!" - die auf der Parlamentsseite weiter unterzeichnet werden kann - gefordert worden.
Quelle: kathpress