Don Bosco Flüchtlingswerk kritisiert heimische Asylpraxis
Kritik an der aktuellen Asylpraxis in Österreich hat das Don Bosco Flüchtlingswerk anlässlich des Tags der Menschenrechte (10. Dezember) geübt. Die Einhaltung der Menschenrechte sei auch im 21. Jahrhundert noch keine Selbstverständlichkeit. In vielen Ländern klaffe ein tiefer Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit. "Auch Österreich als moderner Sozialstaat agiert hart an der Grenze. Geplante Kürzungen der Mindestsicherung bis weit unter die Armutsgrenze oder die Aushöhlung des Asylrechts stellen die Menschenrechte in Frage", so Eva Kern, Geschäftsführerin des Don Bosco Flüchtlingswerks, in einer Aussendung am Donnerstag.
Vermehrt würde "fleißigen und gut integrierten" Asylwerbern die Abschiebung drohen. Kern:
Die aktuelle Asylpraxis ist rücksichtslos und kontraproduktiv. Engagierte Menschen, die teils mitten in der Ausbildung stehen werden über Nacht angehalten und im Eiltempo rückgeführt. Der Integrationswille zählt nicht.
Schutzbedürftige Menschen, Arbeitgeber und Helfer stünden diesen Maßnahmen ohnmächtig und frustriert gegenüber, so Kern. Sie forderte eine menschenwürdige Asylpolitik im Sinne der Menschenrechte, die persönliche Schicksale und weiteres Fortkommen berücksichtigt.
Kern weiter: "Die geplante bundesweite Kürzung der Mindestsicherung für Asylberechtigte wie subsidiär Schutzberechtigte und die Deckelung der Sozialleistungen für Familien sind ein Fehler, da sie Menschen, die ohnehin nichts haben noch tiefer in die Armut und damit in die Chancenlosigkeit treiben." Davon betroffen seien auch viele Kinder und Jugendliche.
Wir unterstützen die Forderung einer Kinderkostenstudie. Im Kampf gegen Kinderarmut ist die Erhebung der tatsächlichen Kosten für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Schritt.
Das Don Bosco Flüchtlingswerk ist eine Initiative der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und Jugend Eine Welt.