Bischofsweihe in der Olympiahalle: 8.000 Gläubige und 24 Bischöfe
In Innsbruck findet am Samstag, 2. Dezember, eine Bischofsweihe im Großformat statt: Bis zu 8.000 Menschen werden nach aktuellem Stand um 12 Uhr in der Olympiahalle erwartet. Schon wenige Tage nach der Ernennung Hermann Gletters zum neuen Innsbrucker Oberhirten war das enorme Interesse an der bislang siebenten Bischofsweihe in der 850-jährigen Geschichte der Tiroler Landeshauptstadt stattfindet. Nachdem der örtliche Dom St. Jakob nur 750 Besucher fasst, war die Olympiahalle gewählt worden, um möglichst vielen Menschen die Mitfeier zu ermöglichen.
Seit knapp zwei Monaten arbeitet ein Organisationsteam der Diözese Innsbruck unter der Leitung von Diözesanadministrator Jakob Bürgler auf Hochtouren an den Vorbereitungen für den Weihegottesdienst. Erfahrung mit der Organisation von Großereignissen hat die Kirche in Tirol nicht zuletzt durch das Diözesanjubiläum 2014.
Für das Ereignis sind 26 Busse aus allen Regionen Tirols angemeldet. Viele Pfarrverbände haben gemeinsam eine Fahrt in die Landeshauptstadt koordiniert. Die Weihe spenden Erzbischof Franz Lackner (Salzburg), Bischof Manfred Scheuer (Linz) und Bischof Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau).
24 Bischöfe und rund 300 Priester werden zur Bischofsweihe erwartet, darunter unter der Führung von Kardinal Christoph Schönborn die Österreichische Bischofskonferenz. Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen vertritt bei der Weihe den Apostolischen Stuhl. Nach Innsbruck kommen aus der "Mutterdiözese" Bozen-Brixen Bischof Ivo Muser, aus Trient Erzbischof Lauro Tisi und aus München Weihbischof Wolfgang Bischof. Neben den emeritierten Bischöfen Alois Kothgasser, Maximilian Aichern und Ludwig Schwarz, wird auch Bischof Eugen Schönberger aus der Partnerdiözese Satu Mare erwartet. Auch Freunde von Hermann Glettler im Bischofsamt nehmen an der Weihe teil: Erzbischof Simon Ntamwana (Gitega/Burundi) und Diözesanbischof Yves Le Saux (Le Mans).
Symbolhafte Übergabe der Insignien
Beim Weiheakt selbst werden die Insignien des Bischofs übergeben. Die Übergabe des Ringes erfolgt durch den ältesten Priester der Diözese, Heinz Schramm, der bereits seit 70 Jahren Priester ist. Die Mitra bringen die beiden Jugendlichen Hannah Schädle und Lea Rubisoier. Den Bischofsstab übergibt der blinde Extrembergsteiger Andi Holzer in Begleitung seiner Frau.
Ein Ansturm herrscht bei den Anmeldungen der Ministranten und Ministrantinnen. Etwa 580 Altardiener im Alter zwischen 7 und 30 Jahren beteiligen sich an der Liturgie. Nach der Bischofsweihe treten einzelne Vertreterinnen und Vertreter der Diözese vor den Bischof und bekunden mit Handschlag ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Vertreten sind nahezu alle Mitglieder der Ordinariatskonferenz, sowie des Pastoral- und Laienrates. Eine bedeutende Rolle bei der Bischofsweihe kommt Diözesanadministrator Bürgler zu, der am Beginn des Gottesdienstes um die Bischofweihe von Hermann Glettler bittet.
Starke Präsenz der Orden
Vertreter der männlichen Ordenseinrichtungen bei der Bischofsweihe sind unter anderem die Äbte Raimund Schreier (Wilten), German Erd (Stams) Eduard Fischnaller (Neustift), P. Markus Spanier (Marienberg), Prior Raphael K. Gebauer (St. Georgenberg), Generalabt Bruno Platter (Deutscher Orden) und die Provinziale Bernhard Bürgler (Jesuiten), Erich Geir (Kapuziner) sowie Andreas Steiner (Herz-Jesu-Missionare). Weit über hundert Ordensschwestern feiern mit, unter anderem die drei Generaloberinnen Sr. Pauline Thorer (Barmherzige Schwestern), Sr. Maria Patricia Schmidt (Schwestern vom hl. Kreuz) und Sr. Bonaventura Holzmann (Elisabethinen Graz).
Hermann Glettler ist seit 1987 Mitglied der Gemeinschaft Emmanuel. Die in Frankreich gegründete katholische Gemeinschaft mit päpstlicher Anerkennung ist in mehr als 60 Ländern der Welt tätig ist. Rund 200 Emmanuel-Mitglieder haben sich für den Weihegottesdienst in Innsbruck angekündigt.
Angesagt haben sich auch Vertretern anderer christlicher Kirchen für den Erweis ökumenischer Verbundenheit, darunter der evangelische-lutherische Superintendent Olivier Dantine, der auch eine Lesung vortragen wird. Die sehr gute Beziehung der Diözese zur Israelitischen Kultusgemeinde wird unterstrichen durch die Teilnahme von IKG-Landespräsident Günter Lieder. Unter den Gästen sind auch zahlreiche weitere Vertreterinnen und Vertreter anderer Religionsgemeinschaften.
Auch "steirisches" Fest
Das Land Tirol wird bei der Bischofsweihe angeführt von Landeshauptmann Günther Platter und Landtagspräsident Herwig van Staa, Südtirol ist vertreten durch Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die gesamte Tiroler Landesregierung und ein Großteil des Landtags werden erwartet, die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Vizebürgermeister Christoph Kaufmann sowie Mitglieder der Stadtpolitik.
In Innsbruck haben am Samstag ferner auch über 500 Gäste aus Glettlers Heimat, der Steiermark, ihr Kommen zugesagt, an der Spitze Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und zahlreiche Mitglieder der Grazer Diözesanleitung. Angemeldet sind zudem sechs Busse, die aus der Pfarre St. Andrä in Graz und aus Glettlers Heimatgemeinde Übelbach mit der Musikkapelle des Ortes anreisen. Ein Bus bringt die Familie mit den Eltern Hermann und Maria Glettler nach Tirol, und auch das Ordinariat Graz-Seckau kommt mit einem eigenen Bus.
50 Fahnenabordnungen von Traditionsverbänden sowie Studenten- und Mittelschulverbindungen werden in der Olympiahalle zugegen sein, sowie eine starke Abordnung der Tiroler Sakramentsgarde. Die Ehrenformation stellt das Schützenbataillon Innsbruck mit einer Bataillonsformation unter dem Gesamtkommando von Bataillonskommandant Major Helmuth Paolazzi. In der Olympiahalle spielt die Stadtmusik Innsbruck Amras unter der Leitung von Andreas Waldner.
Kollekte für zwei Sozialprojekte
Eigene Schwerpunkte bei der Weihe setzte Glettler, der sich schon bisher sehr für Obdachlose, Flüchtlinge und andere benachteiligte Gruppen eingesetzt hat, u.a. durch eine Kollekte bei der Weihe für ein Sozialprojekt zur Krankenpflege Obdachloser sowie für das neue Caritas-Integrationshaus in Innsbruck, "anstelle von Geschenken", wie es hieß.
Der ORF überträgt die Bischofsweihe von Bischof Hermann Glettler live von 11.35 Uhr bis 15.00 Uhr österreichweit in ORF III, in Tirol regional auf ORF 2 sowie als Livestream auf http://tvthek.orf.at. Auch Radio Maria ist mit einem Team vor Ort und überträgt den Festgottesdienst (www.radiomaria.at).
Die Mitfeier der Bischofsweihe in der Olympiahalle ist ausnahmslos nur mit einer gültigen Platzkarte möglich, die in allen Vorverkaufsstellen von Ö-Ticket erhältlich ist (www.oeticket.at). Restkarten gibt es am Samstag ab 8 Uhr an den Tageskassen in der Olympiahalle, deren Zugang ab 10 Uhr möglich ist. Der letzte Einlass ist um 11.30 Uhr, ein Shuttlebus vom Bahnhof zur Olympiahalle geht ab 8.30 im 10-Minuten-Takt.
Am Abend des Weihetages gibt es um 18.30 Uhr zweite Begegnungsmöglichkeit mit Glettler beim landesüblichen Empfang auf dem Innsbrucker Domplatz, ehe um 19 Uhr die feierliche Vesper im Dom St. Jakob folgt.
Quelle: kathpress