Bischöfe geben vor Weihnachten Impulse für Adventszeit
Mit Weihnachten und dem Advent steht die besinnlichste Zeit des Jahres vor der Tür. In ihren kürzlich neu erschienen Büchern begleiten Kardinal Christoph Schönborn und der österreichisch-brasilianische "Amazonasbischof" Erwin Kräutler mit besinnlichen Impulsen durch die Vorweihnachtszeit. Kurze, prägnante Texte regen zum Nachdenken über die Essenz des Weihnachtsfestes, die Menschwerdung Gottes, an.
Ausgehend vom persönlichen Erleben in seiner Diözese am Xingu in Amazonien und inspiriert von den biblischen Texten stößt Bischof Kräutler in seinem Buch "Als Gott einer von uns wurde - Gedanken zur Weihnachtsbotschaft" zum Kern von Weihnachten vor: der Botschaft, dass Gott den Menschen nahe ist. Abgewiesen in den Herbergen, arm geboren in einem Stall, geflüchtet in ein fremdes Land, um den Todesschwadronen eines Tyrannen zu entgehen, schildert Kräutler Josef, Maria und Jesus jenen Menschen ähnlich, die heute abgedrängt, heimatlos und ausgeschlossen sind.
Der Bischof prangert in seinem Buch die sozialen Unterschiede an, die gerade zu Weihnachten zum Vorschein kämen. Die Schere zwischen Arm und Reich öffne sich bedrohlich, die Kluft zwischen Menschen, die mehr als genug, und denen, die wenig oder gar nichts haben, werde von Jahr zu Jahr größer. "Auf der einen Seite skandalöser Luxus, auf der anderen Seite Familien in Armut und Elend, ausgebeutet, diskriminiert, von Grund und Boden vertrieben, hungrig und krank."
Begleiter zum bewussten Feiern von Weihnachten
Seit 2001 predigt Kardinal Schönborn von der wohl größten "Kanzel" des Landes. Sonntag für Sonntag und auch an allen großen Feiertagen des Kirchenjahres kann er in der größten Tageszeitung Österreichs, der "Kronen Zeitung", in das Evangelium hineinhorchen und sich von den großen Texten der guten Nachricht berühren lassen. Über 900 Mal schon erschien diese Evangeliumsauslegung. In seinem Buch "Zeit des wachsamen Herzens - Ein Begleiter für Advent und Weihnachten" sind nun seine Erschließungen der Evangelientexte aus allen drei Lesejahren für die Sonntage vom Ersten Advent bis zur Taufe des Herrn zusammengestellt.
Im Vorwort verweist der Kardinal auf die Beliebtheit des Weihnachtsfestes, an keinem Tag des Jahres seien mehr Menschen in der Kirche als am Heiligen Abend. Trotz Weihnachtsmann und Weihnachtsmärkten, trotz Rentieren und anderem Kitsch bleibe das Herz, der Sinn des Weihnachtsfestes, bei vielen lebendig, die sonst wenig Gebrauch von kirchlichem Angebot machen. Auch der Advent sei nach Schönborn bisher nicht ganz in den Punschständen und Adventevents untergegangen. Er erlebe das als Vorbereitung auf Weihnachten vor allem in den Rorate-Messen, die trotz der frühen Morgenstunde viele Menschen anziehen würden.
Quelle: kathpress