Feuerwehrbub aus Stille-Nacht-Gemeinde bringt heuer Friedenslicht
Der Weihnachtsbrauch, bei dem ein Kind aus Oberösterreich ein "Friedenslicht" aus Bethlehem bringt, wird auch heuer fortgesetzt: Der zwölfjährige Tobias Flachner aus der Gemeinde Hochburg-Ach im Bezirk Braunau wird am Freitag in der Geburtsgrotte in Bethlehem das Licht entzünden, teilte das ORF-Landesstudio Oberösterreich am Mittwoch mit. Das Friedenslicht wird Jahren in ganz Österreich, vielen Ländern Europas und mittlerweile auch in den USA und Teilen Südamerikas als Erinnerung an die Botschaft von Weihnachtsfrieden bei der Geburt Christi weitergereicht und im Advent auch dem Papst übergeben.
Bewusst wurde bei der Auswahl des heurigen Friedenslichtkindes jener Ort berücksichtigt, in dem Franz Xaver Gruber (1787-1863), der Komponist des vor bald 200 Jahren entstandenen Weihnachtsliedes "Stille Nacht", geboren wurde. Am jeweils dritten Adventwochenende wird in Hochburg ein großes Historienspiel zu Grubers Ehren aufgeführt. Da die Feuerwehr des Ortes bereits seit knapp 20 Jahren das "Friedenslicht" unterstützt, überließ ihr der ORF in diesem Jahr die Nominierung des Friedenslichtkindes.
Tobias Flachner, Sohn einer Bauernfamilie und Schüler der 2. Klasse der örtlichen Neuen Mittelschule, war als Feuerwehrbub schon zweimal bei der örtlichen Friedenslichtübergabe der Feuerwehr dabei. Er werde bei der Feuerwehr für seine Verlässlichkeit und Zielstrebigkeit sehr geschätzt und helfe am elterlichen Hof jetzt schon mit, hieß es in der Aussendung. Dass sich Tobias der Feuerwehrjugend Hochburg angeschlossen hat, begründet er damit, dass ihm das "Zusammenhalten, Anpacken und Helfen, wo ich gebraucht werde", wichtig sei. Bei seiner am Mittwoch angetretenen Reise nach Bethlehem wird Tobias, der bisher noch nie in einem Flugzeug saß, von seiner Mutter Sylvia und einer kleinen Delegation begleitet.
Eine weitere Reise steht dem Friedenslicht aus Bethlehem und seinem jungen Überbringer am 13. Dezember bevor: Dann findet im Vatikan während der wöchentlichen Generalaudienz die Übergabe an Papst Franziskus statt. Auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie eine große Gruppe oberösterreichischer Rom-Pilger, die sich an einer vom ORF-Landesstudio organisierten Reise per Bus und Flugzeug beteiligen, werden mit dabei sein.
Der seit 1986 bestehende Weihnachtsbrauch, das Friedenslicht aus Bethlehem am Heiligen Abend in die Wohnungen zu bringen, hat mittlerweile in mehr als 30 Ländern Fuß gefasst. Am 16. Dezember wird das Licht bei einer ökumenischen Feier in der Franz- von-Assisi-Kirche am Wiener Mexikoplatz an internationale Pfadfinder-Delegationen der beteiligten Länder Europas und Nordamerikas weitergegeben. In Österreich ist das Friedenssymbol am 24. Dezember flächendeckend in vielen christlichen Pfarrkirchen, Bahnhöfen, Rot-Kreuz-Stationen, Bundesheer-Kasernen und den ORF-Landesstudios erhältlich.
Quelle: kathpress