Deutscher Autor Andreas Maier setzt Wiener Poetikdozentur fort
Der deutsche Schriftsteller Andreas Maier setzt am Dienstag, 21. November, die Reihe der Poetikvorlesungen zu Literatur und Religion an der Universität Wien fort. Der Vortrag Maiers (Ort: Hörsaal 47, Beginn: 18.30 Uhr) steht unter dem Titel "Und Gott fiel die Leiter herab. Versuch über eine persönliche Sprachgenese". Maier gehört zu den bekannten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Immer wieder kommt er in seinen Büchern auf den "lieben Gott" als literarische Kommunikationsfigur zurück.
In seinem Vortrag in Wien wird Maier über seinen persönlichen Glauben sprechen - "Glauben die ganze Wittgensteinische Leiter hoch und wieder herunter", wie er im Gespräch mit dem Initiator der Poetikdozentur, Prof. Jan-Heiner Tück, betonte. "Keine Exegese, nur der Versuch, meine persönliche Sprache zu 'Glauben' und 'Gott' mir selbst etwas verständlicher zu machen".
Der 1967 in der Nähe von Frankfurt geborene und heute in Hamburg lebende Schriftsteller ist einer breiteren Öffentlichkeit durch seine auf elf Bände angelegte, autobiographisch gefärbte Romanserie "Ortsumgehung" bekannt, die seit 2010 im Berliner Suhrkamp Verlag erscheint. In immer neuen Anläufen lässt er seinen Protagonisten Erfahrungen von Kindheit und Jugend durchlaufen. Dabei steht die Frage im Raum, wie der hochambivalente und oft missbrauchte Begriff der Heimat neu angeeignet werden kann.
Maier, der sich intensiv mit der Prosa von Thomas Bernhard beschäftigt hat und für die Literaturzeitschrift "Volltext" regelmäßig Kolumnen schreibt, hat für sein literarisches Werk vielfältige Auszeichnungen erhalten, darunter den Aspekte-Literaturpreis, den Clemens-Brentano-Preis und zuletzt den Franz-Hessel-Preis. Zuletzt erschienen von Andreas Maier die Romane: "Der Kreis" (2016) und "Der Ort" (2015) sowie der Band "Mein Jahr ohne Udo Jürgens" (2015), der Kolumnen des Autors versammelt.
Ziel der vom Institut für Systematische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät organisierten Wiener "Poetikdozentur Literatur und Religion" ist es, Literatur und Theologie neu aneinander heranzuführen und in ein Gespräch zu bringen.
Fortgesetzt wird die Poetikdozentur am 16. Jänner 2018 mit einem Vortrag der Berliner Schriftstellerin Marion Poschmann, die es mit dem Roman "Die Kieferninseln" auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat, über "Figuren des Unaussprechlichen". Im Sommersemester werden Hartmut Lange, Ilija Trojanow und Barbara Frischmuth zu Gast sein.
Infos: www.poetikdozentur.at
Quelle: Kathpress