"Welttag der Armen": ORF überträgt Messe mit Hermann Glettler
Am von Papst Franziskus als "Welttag der Armen" ausgerufenen Elisabethsonntag (19. November) überträgt das ORF-Fernsehen um 9.30 Uhr einen Gottesdienst aus dem Caritas-Schulzentrum Graz. Zelebrant ist mit Hermann Glettler der künftige Bischof von Innsbruck, der in den vergangenen Jahren Bischofsvikar für Caritas und Evangelisation der Diözese Graz-Seckau war. Im Anschluss an die auch vom ZDF übernommenen Messfeier bietet die Caritas Steiermark den Mitfeiernden von zu Hause die Möglichkeit zu einem persönlichen Telefonat mit Mitarbeitern der Caritas.
Im Caritas-Schulzentrum Graz werden jährlich rund 400 Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Herkunft auf das Wirken in sozial verantwortlichen Berufen vorbereitet. Da die Zusagen zur Teilnahme an der TV-Messe an die Kapazitätsgrenzen des Schulzentrums gehen, bietet die Caritas Gelegenheit zum Mitfeiern im Paulinum (Grabenstraße 39) in unmittelbarer Nachbarschaft, wo die Caritas einen Sachspendenmarkt, einen Geschenkeshop und ein Café betreibt. Der Gottesdienst wird dort im Foyer des Erdgeschoßes live übertragen.
Da die Feier auch den Abschied der Caritas Steiermark von Hermann Glettler in seiner bisherigen Funktion darstellt, lädt die Hilfsorganisation im Anschluss alle Mitfeiernden zur gemeinsamen Agape mit dem designierten Bischof ins Schulzentrum - auch jene aus dem Paulinum.
Der Grazer Caritasdirektor Herbert Beiglböck betonte zum Anlass, "dass Papst Franziskus die Armen an diesem Tag in den Mittelpunkt rückt, ist eine wichtige Botschaft für uns als Caritas und eine Aufforderung, nicht locker zu lassen in unserem Engagement für die Benachteiligten". Großer Dank gebühre Hermann Glettler, "der dieses Engagement in der Caritas der Diözese Graz-Seckau leidenschaftlich und glaubwürdig verkörpert hat".
Glettler: "Müssen von den Armen lernen"
Die Diözese Innsbruck zitierte ihren künftigen Bischof in ihrer Ankündigung des Fernsehgottesdienstes mit den Worten: "Wir dürfen, nein, wir müssen von den Armen lernen!" Glettler bezog sich dabei auf das auch in seiner Predigt aufzugreifende biblische Gleichnis von den Talenten, die in unterschiedlicher Weise verteilt wurden: "Gott lässt gerade jenen, die sich selbst nicht für fähig halten, Gaben zukommen" und sorge damit für eine "Umkehrung der weltlichen Schemata: Die scheinbar so Vermögenden staunen über all das, was Gott den Armen schenkt! Die Reichen müssen anerkennen, dass Gottes Vermögensverteilung andere Maßstäbe hat".
Papst Franziskus hatte den 19. November 2017 erstmals zum "Welttag der Armen" ausgerufen, unter dem Motto: "Liebt nicht mit Worten, sondern mit Taten". Künftig soll der "Welttag der Armen" immer am 33. Sonntag im Jahreskreis gefeiert werden. In seiner ersten Botschaft für die Armen schrieb der Papst: "Die Armut hat das Gesicht von Frauen, Männern und Kindern, die aus niederträchtigen Interessen ausgebeutet werden - niedergetrampelt von der perversen Logik der Macht und des Geldes."
Der "Welttag der Armen" ist in Österreich gleichzeitig der Elisabethsonntag, den die Caritas traditionell ihrer Inlandshilfe widmet. Gemäß der Botschaft von Franziskus solle es aber nicht bei Spenden bleiben, sondern "zu einer wirklichen Begegnung mit den Armen kommen" und einem Lebensstil mit einer Haltung des Teilens Raum gegeben werden, wie der Tiroler Caritasdirektor Georg Schärmer betonte.
Quelle: kathpress