Bischöfe fordern mehr Einsatz für Klimagerechtigkeit
Besorgt darüber, dass Österreich seiner Verpflichtung zur Reduktion der Treibhausgasemissionen nicht nachkommt, haben sich die heimischen Bischöfe gezeigt. In einer Erklärung zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung unterstreichen die Bischöfe, dass der nötige Einsatz für mehr Klimagerechtigkeit vor allem reichere Staaten und ihre Bewohner in die Pflicht nehme, die zudem größtenteils den Klimawandel mitverursachten. Daher würden viele zu Recht von der derzeitigen UN-Klimakonferenz in Bonn erwarten, "dass die Staaten nachvollziehbare Aktivitäten zur Reduktion der Treibhausgase und zur Hilfe für benachteiligte Länder präsentieren". Das betreffe auch Österreich, "wo die Treibhausgasemissionen zuletzt nicht abgenommen, sondern sogar um 3,2 Prozent zugenommen haben".
Wortlaut der Erklärung |
Enzyklika "Laudato si" und ihre Umsetzung Vor über zwei Jahren hat Papst Franziskus mit der Enzyklika "Laudato si" ("Gelobt seist du") ein epochales Dokument über die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und spirituellen Gefährdungen und Perspektiven der uns anvertrauten Welt vorgelegt. Die "Sorge für das gemeinsame Haus" ist ein zentrales Anliegen dieses Pontifikats, das die Kirche mit allen Menschen guten Willens teilt. Es gibt Hoffnung zu sehen, wie viele Initiativen seither ergriffen wurden. Ziel ist eine "ökologische Umkehr", die am persönlichen Lebensstil ansetzt und bis zur Etablierung einer weltweiten öko-sozialen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung reicht. Vor diesem Hintergrund haben sich die Bischöfe im Sinne der Enzyklika genau vor zwei Jahren auf drei konkrete Projekte festgelegt, die in allen österreichischen Diözesen umgesetzt werden sollen. Als erste Maßnahme haben sich die Diözesen dazu verpflichtet, "nachhaltige Leitlinien" zu erarbeiten und zu beschließen. Das zweite Projekt betrifft die nötige Energiewende und das dritte Projekt zielt auf die Etablierung einer öko-soziale Beschaffungsordnung für die wirtschaftlichen Aktivitäten der Diözesen ab. Der Stand der Umsetzung dieser Projekte war Gegenstand der gegenwärtigen Beratungen der Bischöfe. Dabei hat sich gezeigt, dass alle Diözesen bereits konkrete Schritte gesetzt haben. In vier Diözesen wurden mittlerweile Nachhaltigkeitsleitlinien beschlossen und vier weitere Diözesen stehen kurz davor. Sie verstehen sich als Kompass und Korrektiv, um in allen Bereichen des diözesanen Wirkens den Aspekt der Schöpfungsverantwortung zu beachten. Drei Diözesen haben für ihre wirtschaftlichen Aktivitäten schon eine öko-soziale Beschaffungsordnung in Kraft gesetzt, in vier Diözesen sind die Arbeiten dafür bereits fortgeschritten. Im Blick auf die angestrebte Energiewende verfügt eine Diözese über eine klare Klimaschutz- und Energiestrategie, die auf eine Reduktion des Energiebedarfs und auf einen Umstieg auf erneuerbare Energien abzielt. In fünf Diözesen sind diese Ziele in Arbeit, in drei Diözesen hat man damit begonnen. Ergänzt wird das kirchliche Engagement für Schöpfungsverantwortung durch zahlreiche Initiativen im Bereich der Bewusstseinsbildung. Besonders bedeutsam dabei ist die jährlich vom 1. September bis 4. Oktober von den christlichen Kirchen begangene "Schöpfungszeit". Papst Franziskus hat dazu festgelegt, dass der 1. September als "Weltgebetstag für die Schöpfung" in der katholischen Kirche begangen wird. Daneben gibt es in vielen Pfarren "Umwelt-Pfarrgemeinderäte" und konkrete Projekte wie beispielsweise die jährliche Aktion "Autofasten". Diese und viele andere konkrete Maßnahmen sind notwendig, um gegen den sich immer deutlicher zeigenden Klimawandel vorzugehen. Vor allem Arme in südlicheren Ländern sind dadurch massenhaft in ihrer Existenz bedroht. Der nötige Einsatz für mehr Klimagerechtigkeit nimmt daher vor allem reichere Staaten und ihre Bewohner in die Pflicht, die zudem größtenteils den Klimawandel mitverursachen. Daher erwarten viele zu Recht von der derzeitigen UN-Klimakonferenz in Bonn, dass die Staaten nachvollziehbare Aktivitäten zur Reduktion der Treibhausgase und zur Hilfe für benachteiligte Länder präsentieren. Das betrifft auch Österreich, wo die Treibhausgasemissionen zuletzt nicht abgenommen, sondern sogar um 3,2 Prozent zugenommen haben. |
Die Bischöfe erinnern an die Enzyklika "Laudato si" von Papst Pranziskus, mit der dieser vor gut zwei Jahren "ein epochales Dokument über die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und spirituellen Gefährdungen und Perspektiven der uns anvertrauten Welt" vorgelegt habe. Vor diesem Hintergrund hätten sich die Bischöfe im Sinne der Enzyklika vor zwei Jahren auf drei konkrete Projekte festgelegt, die in allen österreichischen Diözesen umgesetzt werden sollen. Als erste Maßnahme hätten sich die Diözesen dazu verpflichtet, "nachhaltige Leitlinien" zu erarbeiten und zu beschließen. Das zweite Projekt betreffe die nötige Energiewende und das dritte Projekt ziele auf die Etablierung einer öko-soziale Beschaffungsordnung für die wirtschaftlichen Aktivitäten der Diözesen ab.
Der Stand der Umsetzung dieser Projekte sei Gegenstand der aktuellen Beratungen der Bischöfe gewesen, heißt es in der Erklärung. Dabei hat sich gezeigt, dass alle Diözesen bereits konkrete Schritte gesetzt hätten.
Ergänzt werde das kirchliche Engagement für Schöpfungsverantwortung durch zahlreiche Initiativen im Bereich der Bewusstseinsbildung. Etwa durch die jährlich vom 1. September bis 4. Oktober von den christlichen Kirchen begangene "Schöpfungszeit". Papst Franziskus habe dazu festgelegt, dass der 1. September als "Weltgebetstag für die Schöpfung" in der katholischen Kirche begangen wird. Daneben gebe es in vielen Pfarren "Umwelt-Pfarrgemeinderäte" und konkrete Projekte wie beispielsweise die jährliche Aktion "Autofasten", halten die Bischöfe fest.
Quelle: kathpress